Anwälte bestätigen die Anklage

KÖLN · Esch-Vertreter kritisiert Staatsanwälte wegen später Akteneinsicht.

Für den Paukenschlag sorgten die Ermittler am 31. August 2010. Gleich 50 Polizisten, zehn Steuerfahnder und jeweils acht Staatsanwälte und Wirtschaftsreferenten durchsuchten die ehemals stolze Kölner Privatbank Bank Sal. Oppenheim sowie zwölf weitere Objekte, darunter Haupt- und Nebenwohnsitze der vormaligen persönlich haftenden Gesellschafter.

Seit März 2010, so teilte die Staatsanwaltschaft damals mit, liefen die Ermittlungen. Eine erste Durchsuchung hatte es im April gegeben.

Anderthalb Jahre nach Beginn der Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft jetzt Anklage erhoben gegen frühere persönlich haftende Gesellschafter, wie deren Anwälte am Montag mitteilten. Daniel Krause, der Anwalt des früheren Bankchefs Matthias Graf von Krockow, bestätigte, dass Anklage erhoben worden sei.

"Wir prüfen jetzt, ob wir uns zu der Anklageschrift äußern", ließ er sich zitieren. Klaus Volk, der Anwalt von Christopher Freiherr von Oppenheim, teilte mit, es gehe um Untreue in einem besonders schweren Fall und um Immobiliengeschäfte. Und nicht nur sein Mandant, sondern die früher persönlich haftenden Gesellschafter seien angeklagt. Dazu gehörten auch Friedrich Carl Janssen und Dieter Pfundt.

Auch der Immobilienentwickler Josef Esch wird angeklagt. Was ihm genau vorgeworfen ist, wollten seine Vertreter nicht sagen. Sein Anwalt ging mit der Staatsanwaltschaft ins Gericht. Erst Ende Juni dieses Jahres sei der Verteidigung Akteneinsicht gewährt worden, kritisiert Eberhard Kempf in einer Stellungnahme.

Und die Verteidigung habe nicht genug Zeit eingeräumt bekommen für eine Stellungnahme. Er kündigte weiter an, die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft würden widerlegt werden. Ein Anwesen in der Oppenheimstraße in Köln, um das es laut Kempf geht, sei von Sal. Oppenheim "aus der Sicht des Jahres 2007 nicht zu teuer angemietet" worden.

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