Kommentar Anreize setzen gegen Arbeitskräftemangel

Meinung · Es ist erfreulich, dass die Unternehmen der Region Bonn/Rhein-Sieg so gute Geschäfte machen wie lange nicht. Sie wollen expandieren und investieren. Es ist es kein Wunder, dass ein Mangel an Arbeitskräften ihre Wachstumspläne begrenzt. Neue Stellen bleiben unbesetzt. Auf freie Ausbildungsplätze meldet sich niemand.

 Häufige Staus in und um Bonn sind ein Standortnachteil für die Unternehmen. (Foto: Lannert)

Häufige Staus in und um Bonn sind ein Standortnachteil für die Unternehmen. (Foto: Lannert)

Foto: Volker Lannert

Niemand darf sich überrascht geben. Kaum eine Entwicklung ist besser vorhersehbar als die Alterung der Gesellschaft, die dazu führt, dass weniger junge Menschen auf den Arbeitsmarkt kommen. Firmen müssen sich jetzt um ihre Arbeitskräfte bemühen. Und das kostet Geld. Man kann Arbeitskräfte mit höheren Löhnen anlocken oder mit Zuschüssen zu den Mieten.

Dass Wohnungen so teuer sind, hält nicht nur in München Menschen ab, dort eine Stelle anzunehmen, sondern auch in der Region. Leider haben große Konzerne bei finanziellen Anreizen mehr Möglichkeiten als ein kleiner Handwerksbetrieb, der gerade so über die Runden kommt.

Wer sich finanzielle Anreize nicht leisten kann, muss in anderen Regionen um Nachwuchs werben. Denn es gibt immer noch Gebiete in Deutschland, in denen es mehr junge Arbeitssuchende gibt, als freie Stellen vorhanden sind.

Ein Wettbewerb der Regionen um Arbeitskräfte ist nichts Verwerfliches. Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis sind attraktive Standorte, die einen guten Ruf haben. Das sollte auch im Ruhrgebiet oder in Ostwestfalen-Lippe ankommen. Die Sorge darum, dass diese Landstriche dann ausbluten, muss man wohl kaum haben: So groß ist unsere Region dann auch wieder nicht.

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