Leasing als Finanzierungsalternative zu Bankkrediten Abstrampeln auf Miet-Rädern
NIEDERKASSEL · Iwona Koobs achtet auf ihr Äußeres und auf das Erscheinungsbild ihres Fitnessstudios. Regelmäßige Verjüngungskuren von Räumen und Geräten sind für die Unternehmerin selbstverständlich. Alle paar Jahre werden Fahrräder, Laufbänder, Crosstrainer und Kraftgeräte ausgetauscht.
"Die Geräte sind zum einen sehr wartungsintensiv, zum anderen wünschen sich meine Kunden, immer an den neuesten Geräten trainieren zu können", sagt die Inhaberin des Frauenfitnessstudios Ladyfit im Stadtteil Ranzel. Bei der Finanzierung der einige zehntausend Euro teuren Geräte hat sich Koobs fürs Leasing entschieden. "Leasing hat für mich den Vorteil, dass ich die Kosten über einen festen Zeitraum exakt kalkulieren kann. Das kann ich aus den Einnahmen finanzieren und meine Liquidität beliebt erhalten. Außerdem kann ich jederzeit einen Techniker bekommen", sagt Koobs, die in ihrem Studio, in dem 620 Frauen trainieren, 14 Mitarbeiter beschäftigt.
Der deutsche Mittelstand setzt vermehrt auf Leasing. Das ist auch das Ergebnis einer Untersuchung unter 530 mittelständischen Unternehmen des Forschungsinstituts für Leasing an der Universität zu Köln im Auftrag der "abcfinance". "Wie unsere Studie zeigt, nutzen die mittelständischen Unternehmen Leasing mehrheitlich nicht nur als Ersatz für Kreditfinanzierungen von der Bank. Vielmehr wünschen sich die Kunden von uns bedarfsgerechte Lösungen rund um die Anschaffung, wie zusätzliche Service- und Wartungsleistungen. Darüber hinaus ist Leasing aufgrund von flexiblen Vertragslaufzeiten und steuerlichen Aspekten attraktiv", sagt "abcfiance"-Geschäftsführer Stephan Ninow. "abcfinance" mit Sitz in Köln bietet ihren Kunden Finanzdienstleistungen an. Das 1976 gegründete Unternehmen beschäftigt 550 Mitarbeiter und arbeitet nach eigener Aussage mit 50 000 Kunden zusammen. Die Gesellschaft gehört zur Werhahn-Gruppe, deren Holding in Neuss sitzt.
Der Umfrage zufolge nutzen 60 Prozent der befragten Mittelständler Leasing, 15 Prozent wollen ihre Leasingfinanzierungen ausbauen. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Längst werden nicht mehr nur Firmenfahrzeuge geleast. Besonders häufig wird die Finanzierung für die Anschaffung von Maschinen und EDV-Anlagen und Bürogeräten genutzt. Aber auch für die Telekommunikation, die Lagerausstattung oder Ladeneinrichtung.
Große Unterschiede in der Verbreitung von Leasing gibt es je nach Branchenzugehörigkeit. Größter Miet-Muffel ist der Studie zufolge das deutsche Handwerk. Gerade einmal 44 Prozent der befragten Firmen gab an, Leasing als Finanzierungsmöglichkeit zu nutzen. In den Branchen Handel, Bau, Transport und Logistik sieht es nur geringfügig anders aus. Weit verbreitet indes ist Leasing bei Dienstleistungsunternehmen, im Produzierenden und Verarbeitenden Gewerbe sowie in der Gesundheitsbranche.
