Kreis Ahrweiler 2650 Menschen waren im Dezember arbeitslos

KREIS AHRWEILER · Wie im Winter üblich, ist die Arbeitslosigkeit im vom Tourismus geprägten Landkreis Ahrweiler zum Jahresende gestiegen - wegen des milden Winterwetters allerdings weniger stark als erwartet. 2650 arbeitslose Frauen und Männer zählten die Statistiker der Agentur für Arbeit Ende Dezember in der Region.

Das sind 106 mehr als im November, aber 54 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag bei 4,1 Prozent und damit leicht über dem Monat November.

Unterschiedlich wirkten sich die Bewegungen im Dezember auf die beiden Rechtskreise des Sozialgesetzbuches (SGB) aus, in denen die Arbeitslosigkeit geregelt ist. Gegenüber dem Vormonat stieg die Zahl der Arbeitslosen in der Versichertengemeinschaft des SGB III - also bei jenen, die meist noch nicht länger als ein Jahr arbeitslos sind - um 132 auf 1197.

Damit waren dort 76 Arbeitslose weniger registriert als vor einem Jahr. Weniger deutlich und mit umgekehrten Vorzeichen zeigte sich die Lage im SGB II, gemeint sind damit die Hartz-IV-Empfänger: 1453 Frauen und Männer bezogen Hartz-IV-Hilfeleistungen. Das waren 26 weniger als im November und 22 mehr als vor einem Jahr.

Ruhig, aber noch nicht völlig in der Winterpause präsentiert sich auch der Stellenmarkt im Ahrkreis. 126 Stellenangebote wurden in den vergangenen vier Wochen gemeldet. Insgesamt gibt es damit in der Region zurzeit 327 offene Stellen.

Für Ulrike Mohrs, die Leiterin der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen, bietet das Zahlenwerk der Statistiker keine großen Überraschungen. "Dass die Arbeitslosigkeit zum Jahresende saisonbedingt ansteigt, ist üblich. Angesichts der milden Witterung war auch davon auszugehen, dass dieser Anstieg vergleichsweise moderat ausfällt.

Denn Hotelgewerbe und Gastronomie haben zwar bereits aufs Wintergeschäft umgestellt, im Baugewerbe oder Straßen- und Landschaftsbau kann jedoch weitergearbeitet werden, solange es keinen tiefen Frost gibt. Wie sich die nächsten Wochen und Monate entwickeln werden, hängt deshalb entscheidend vom Wetter ab."

Neben der aktuellen Entwicklung geben die Dezemberzahlen aber auch Aufschluss über den Jahresverlauf. Und da, so räumte Mohrs ein, habe 2013 nicht mit 2012 mithalten können. 2913 Arbeitslose gab es im gerade abgelaufenen Jahr im Kreis im Durchschnitt. Das sind immerhin 300 mehr als 2012. Dass es sich bei diesen Zahlen allerdings um rein statistische Werte handelt, zeigt ein Blick auf die Zu- und Abgänge in Arbeitslosigkeit, die zwischen Januar und Dezember 2013 gezählt wurden und die verdeutlichen, wie groß die Bewegung auf dem Arbeitsmarkt ist - auch wenn sich "unterm Strich" oft kaum etwas bewegt zu haben scheint.

So meldeten sich im vergangenen Jahr 9880 Menschen arbeitslos, 9906 konnten im gleichen Zeitraum ihre Arbeitslosigkeit beenden. Die Arbeitslosenquote lag im Jahresdurchschnitt bei 4,5 Prozent. Zum Vergleich: Im Land Rheinland-Pfalz lag sie bei 6,1 Prozent. Insgesamt wurden der Arbeitsagentur 2013 aus dem Landkreis 1699 offene Stellen gemeldet, 78 weniger als im Jahr zuvor. Im Durchschnitt warteten stets 249 Stellen darauf, besetzt zu werden.

"Verglichen mit anderen Kreisen im Land steht der Landkreis Ahrweiler nach wie vor hervorragend dar. Auch wenn wir in den nächsten Wochen saisonbedingt mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit rechnen müssen, gibt es derzeit keine Anzeichen dafür, dass sich die Konjunktur eintrüben könnte", sagte Mohrs.

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