Eckes-Granini 265 Beschäftigte füllen 265 Millionen Flaschen Saft ab

Hennef · Im beschaulichen Bröltal füllt Eckes Granini jedes Jahr 265 Millionen Flaschen, Getränkekartons und Tetrapacks ab. Allein im letzten Jahr wurden 19 Millionen Kilo Äpfel verarbeitet.

Es duftet säuerlich-frisch nach Orange und Zitrone, süß nach Banane und Holunder und auch ein wenig nussig. Der dicht verschlossene, gut gekühlte Aromaraum dürfte jedem Besucher in Erinnerung bleiben. Hier lagert Eckes-Granini in unscheinbaren Kanistern vieles, was später den Saft schmackhaft macht.

Alle Zutaten rollen im Hennefer Werk per Lkw auf den Hof: Neben den Aromen vor allem Säfte, Konzentrate, Pürees – ein Großteil aus dem Kühltanklager in den Niederlanden. Äpfel allerdings werden als frische Früchte angeliefert und selbst gekeltert. Ein Prozess, der auf dem von dichtem Wald umgebenen Gelände in Bröl, Tradition hat.

Das Werk, das Eckes-Granini 1982 übernahm, wurde 1959 als Apfelkelterei gegründet. Aus 19 Millionen Kilogramm des Obstes haben die Mitarbeiter im vergangenen Jahr rund 15 Millionen Liter Apfelsaft gepresst. „In diesem Jahr wurden sogar noch mehr Äpfel verarbeitet, nämlich rund 22 Millionen Kilogramm“, schätzt Werkleiter Volker Spohr: „Ein Teil des Obstes kommt aus dem Vorgebirge und dem Westerwald, weil wir versuchen, die Transportwege kurz zu halten.“

265 Beschäftigte füllen 265 Millionen Flaschen ab

Die Größe des Geländes, immerhin fast 141.000 Quadratmeter, erschließt sich dem Besucher von der Bröltalstraße her nicht. Nur ein weithin sichtbares Gebäude, das Hochregallager, lässt erahnen, dass hinter den Werkstoren, ein größerer Saftladen zu finden ist. 265 Beschäftigte füllen jedes Jahr in einem Drei-Schicht-Betrieb rund 265 Millionen Flaschen, Kartons und Tetrapacks ab. Rund 14.000 Lastwagen verlassen im Jahr den Hof.

Bröl ist neben dem Standort in Bad Fallingbostel einer von zwei Produktionsstandorten der Eckes-Granini Gruppe mit Sitz in Nieder-Olm. Das Unternehmen verkauft seine Marken, wie etwa Granini, Hohes C, Fruchttiger, Eckes Traubensaft, Yo und Die Limo hauptsächlich auf dem europäischen Markt. Mehr als ein Drittel des Umsatzes erwirtschaftet die Gruppe in Deutschland. Die Geschäfte laufen gut: „Als Tendenz für die Eckes-Granini Deutschland GmbH lässt sich 2016 ein stabiler Absatz und ein leicht steigender Umsatz prognostizieren mit einer insgesamt stabilen Ergebnisentwicklung“, sagt Deutschland-Chef Kay Michael Fischer.

Konkrete Zahlen nennt das Unternehmen, das an den Standorten Bröl, Nieder-Olm und Bad-Fallingbostel mehr als 500 Mitarbeiter beschäftigt, im zweiten Quartal 2017. Die Werke seien voll ausgelastet. Fischer: „2016 haben wir in Bröl und Bad Fallingbostel knapp zehn Millionen Euro investiert. 2017 streben wir ein vergleichbares Investitions-Niveau an.“

Fast zwei Drittel werden in PET-Flaschen abgefüllt

Eines der wichtigsten Kriterien der Saftherstellung ist die Hygiene. Daher erfolgt die Abfüllung des Saftes in PET-Kunststoffflaschen in sogenannten Reinräumen, die alle sechs Stunden sterilisiert werden. Einmal pro Woche wird die Abfüllanlage zusätzlich komplett gereinigt. PET-Flaschen sind hierzulande die meistgenutzte Getränkeverpackung, und auch in Bröl sind beinahe zwei Drittel der abgefüllten Einheiten PET-Flaschen.

Die Flaschen werden mit eigenen Blasformmaschinen hergestellt, angeliefert werden lediglich fingergroße Rohlinge. Eine dieser Maschinen kann rund 27.000 Flaschen pro Stunde herstellen. Eine andere Maschine – eine gemeinsame Entwicklung von Eckes und dem Maschinenhersteller – beschichtet die Innenseite der Flaschen, um eine Keimfreiheit zu gewährleisten.

Viele Männer und Frauen, die in drei Schichten die überwiegend automatisierten Produktionsprozesse überwachen, haben einen handwerklichen beruflichen Hintergrund oder haben sich direkt für diese Tätigkeit qualifiziert, als Frachtkraft für Fruchtsafttechnik. Weil der Nachwuchs rar ist, bildet Eckes-Granini selbst aus. „Viele unserer Auszubildenden werden hier in Hennef übernommen“, sagt Spohr. Und um weiterhin Jugendliche für diese Tätigkeit zu interessieren, pflegt das Unternehmen eine Kooperation mit der Realschule Hennef.

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