Möbelmesse IMM Cologne 1360 Aussteller zeigen ihre Produkte

Köln · Hersteller und Händler erwarten für 2017 ein weiteres Umsatzwachstum. 1360 Aussteller zeigen ab Montag ihre Produkte bei der Möbelmesse IMM in Köln. GA-Redakteur Frank Rintelmann stimmt ein.

 Hausschuhe vor dem Schlafgemach: Betten mit komfortablen Matratzen sind zurzeit sehr gefragt.

Hausschuhe vor dem Schlafgemach: Betten mit komfortablen Matratzen sind zurzeit sehr gefragt.

Foto: dpa

Dirk-Uwe Klaas konnte seine Euphorie über die gut gehenden Geschäfte nicht verbergen: „Die deutsche Möbelindustrie wird zum Ende des Jahres 2016 zum dritten Mal hintereinander ein Umsatzplus verzeichnen und erstmals die 18-Milliarden-Umsatzgrenze knacken. Auch 2017 erwarten wir ein weiteres Wachstum. Wir rechnen mit einem Plus von zwei Prozent, vielleicht sogar mit ein bisschen mehr“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie (VDM) am Mittwoch bei der Vorstellung der Wirtschaftszahlen vor Eröffnung der Internationalen Möbelmesse (IMM) in Köln am kommenden Montag.

Auch der deutsche Möbelhandel ist mit dem zu Ende gegangenen Jahr zufrieden und für 2017 optimistisch. „Der Möbel-, Küchen- und Einrichtungsfachhandel hat 2016 einen um 2,5 Prozent höheren Umsatz erzielt als im Vorjahr und liegt nun bei 33,4 Milliarden Euro Jahresbruttoumsatz. Dies ergibt sich aus Hochrechnungen zum Jahresende auf Basis des Standes Oktober 2016. Für 2017 rechnet wir mit einer nochmals leicht steigenden Nachfrage“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Möbel und Küchen (BVDM), Thomas Grothkopp.

Bei den 499 Möbelherstellern und ihren rund 84.000 Beschäftigten konnten im vergangenen Jahr alle Sparten mit Umsatzzuwächsen aufwarten, außer die Polstermöbelproduzenten, deren Umsatz um vier Prozent zurückging. Als Ursache nannte Klaas die hohen Lohnkostenanteile des Industriezweigs, die sich in den Produktpreisen widerspiegelten.

Nicht nur schauen, sondern auch ausprobieren

Der Möbelhandel mit seinen 9000 meist mittelständischen Unternehmen und seinen 100.000 Beschäftigten vertraut auch im laufenden Jahr auf die Kauflaune der Konsumenten. „So lange die Inflationsrate klein bleibt, und Sparen angesichts extrem niedriger Zinsen unattraktiv ist, wächst typischerweise das Interesse der Verbraucher an Möbeln und Küchen“, sagte Grothkopp.

Küchen sind im übrigen mit 28 Prozent Umsatzanteil die nach wie vor stärkste Warengruppe, gefolgt von Polstermöbeln, Wohnzimmereinrichtungen und Schlafzimmermöbeln. Zu den Gewinnern der gesamten Branche zählt der Handelsverband spezialisierte Fachgeschäfte und vor allem den Onlinehandel, der mittlerweile sieben Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht.

Nicht nur schauen, sondern auch ausprobieren ist bei der am Montag beginnenden Möbelmesse durchaus erwünscht. 1360 Aussteller aus 50 Ländern zeigen in Köln ihre Produkte, mehr als zwei Drittel aller Aussteller kommen aus dem Ausland. „ Für die drei Publikumstage rechnen wir mit mehr als 50.000 Endverbrauchern. Insgesamt ist es unser Ziel, die Besuchermarke von 150.000 in diesem Jahr zu knacken“, sagte Kölnmesse-Chef Gerald Böse: „Die IMM ist auch für uns als Messeveranstalter immer ein erster Gradmesser für die folgenden Monate.“

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