Kommentar zum Paketboom vor Weihnachten Zeit für neue Lösungen

Die Paketmengen, die mittlerweile verschickt werden, fordern neue Strategien. Eine Zusammenarbeit der Zustelldienste wäre eine Lösung.

Natürlich ist es extrem praktisch: Ein Klick reicht da, wo früher der Besuch der Innenstadt nötig war. Große Wandkalender gibt es im gut sortierten Stadtteil nicht. Auch passende Handyhüllen sind im Umkreis von fünf Kilometern nicht vorhanden. Wo sonst beide Positionen zusammen mit weiteren auf einer Liste für den nächsten Einkaufsbummel gelandet wären, wird heute jede Ware einzeln bestellt. Und jede kommt mit einem anderen Paketauto.

Es ist höchste Zeit, Regeln für verkehrsmindernde Formen der Logistik zu finden. Die Paketmengen erfordern eine stärkere Zusammenarbeit der Zustelldienste. Der Vorschlag des Deutschen Städte- und Gemeindebundes für ein allen Anbietern zugängliches Lager am Stadtrand, von dem aus die Pakete gebündelt zugestellt werden, ist sinnvoll. Auch die gemeinsame Nutzung von Filialen, Packstationen und Paketboxen durch alle Zustelldienste würde der Umwelt entgegenkommen. Bei Hermes kann man sich immerhin vorstellen, Fahrzeuge mit der Konkurrenz zu teilen.

Allerdings ist der Konkurrenzkampf in der Branche so hart, dass sie sich auf weitgehende Lösungen kaum untereinander einigen werden. Denn gemeinsam genutzte Lager am Stadtrand würden die kurzen Zustellfristen, mit denen viele Händler werben, verlängern. Deshalb werden offizielle Regelungen notwendig sein. Aber in Zeiten von Umweltzonen und der Idee von Einfahrtverboten für ältere Dieselautos sollten diese Pläne für Politiker durchzusetzen sein.

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