Mögliche Fusion Verunsicherung bei Bonner Kaufhof- und Karstadt-Mitarbeitern

Bonn · Die Mitarbeiter der Warenhäuser Kaufhof und Karstadt in Bonn sind verunsichert. Die Bonner Filialen gelten innerhalb ihrer Konzerne als umsatzstark. Wie es nach einer möglichen Fusion weitergeht, ist unklar.

Nur wenige Schritte über den Münsterplatz trennen die Kaufhof- und Karstadt-Filialen in Bonn voneinander. Insofern drängt sich bei einem Zusammengehen der Ketten unweigerlich die Frage nach der Zukunft des Doppelauftrittes auf. Beide Filialen gelten aber innerhalb ihrer eigenen Unternehmen als umsatzstark und deshalb vorerst geschützt.

Der Kaufhof investiert gerade kräftig in den Standort Bonn. Nach der Schließung der Sportarena, die durch das konzerneigene Designer-Outlet Saks Off 5th ersetzt wurde, ist auf der vierten Etage eine große Sportabteilung eingerichtet worden. Seit der Übernahme durch HBC 2015 hat Galeria Kaufhof neue Marken in einigen Häusern eingeführt, darunter die Kosmetikmarke Sephora mit einer großen eigenen Fläche im Erdgeschoss in Bonn. Auch in den übrigen Etagen verändert sich einiges. So wurden die Damen- und Herrenmodeabteilung jeweils um eine Etage nach oben verlegt und die Heimtextilien ins Untergeschoss. Die britischen Modemarken Topshop und Topman wollen auf dem deutschen Markt expandieren und eröffnen im November 2018 drei zusätzliche Shops in den Galeria-Kaufhof-Filialen in Köln an der Hohen Straße, in Düsseldorf an der Königsallee und in Bonn.

Veränderungen gibt es auch bei Karstadt in Bonn. Im September werden im Untergeschoss an der Poststraße der Discounter Aldi und der Drogeriemarkt dm einziehen. Die Geschäftsführung verspricht sich davon eine höhere Kundenfrequenz. Angesichts der Spekulationen über ein Zusammengehen der Warenhausketten sind die Karstadt-Mitarbeiter verunsichert: "Die Stimmung ist nicht gut, weil wir kaum etwas wissen", sagte Therese Thrun, Betriebsratsvorsitzende bei Karstadt in Bonn.

Die katholische Fondsgesellschaft Aachener Grundvermögen hatte das Haus samt den Rechten aus einem Erbpachtvertrag 2012 vom Highstreet-Konsortium gekauft. Erst wenige Monate zuvor hatte die Stadt den auslaufenden Erbpachtvertrag mit Highstreet um 30 Jahre verlängert. Eine Schließung sei unwahrscheinlich, hieß es schon früher bei der Fondsgesellschaft. Karstadt habe sich mit einem langfristigen Mietvertrag an die Immobilie gebunden: Bis 2026 hätten beide Seiten keine Möglichkeit zu kündigen.

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