Genossenschaftsbanken VR-Bank Bonn wächst leicht

Bonn · Der Jahresüberschuss des Geldinstituts legt trotz andauernder Niedrigzins-Phase leicht zu. Fusion ist für den Vorstand derzeit noch kein Thema.

 Bilanzpressekonferenz in Duisdorf: Rainer Jenniches und Martin Ließem von der VR-Bank Bonn.

Bilanzpressekonferenz in Duisdorf: Rainer Jenniches und Martin Ließem von der VR-Bank Bonn.

Foto: GA

Die andauernde Niedrigzinsphase hinterlässt ihre Spuren in den Bankbilanzen – doch die meisten Institute behaupten sich in der laufenden Bilanzsaison unerwartet gut. Auch die VR-Bank Bonn, die zu den kleineren Genossenschaftsbanken in der Region (Geschäftsgebiet Hardtberg und Bad Godesberg) gehört. Mit einer Bilanzsumme von 715 Millionen Euro ist sie nicht annähernd so groß wie die frisch fusionierte Volksbank Köln Bonn (Bilanzsumme: fünf Milliarden Euro). Doch die Vorstände Rainer Jenniches und Martin Ließem können ebenso leicht wachsende Geschäftsergebnisse präsentieren.

Dividende stabil bei 6,5 Prozent

Trotz erschwerter Bedingungen im Jahr 2017 sei es gelungen, mit den unverändert 136 Mitarbeitern ein „gutes Ergebnis auf Vorjahresniveau“ zu erreichen, sagte Jenniches. In Zahlen: Unter dem Strich steht ein Betriebsergebnis von knapp 2,7 Millionen Euro. Im Vorjahr lag der Jahresüberschuss bei 2,6 Millionen Euro. Das reicht aus, um die Dividendenausschüttung an die (mehr werdenden) Bankteilhaber bei 6,5 Prozent stabil zu halten. Die Volksbank Köln Bonn machte hier einen Rückschritt von fünf auf vier Prozent.

Kreditvolumen steigt um vier Prozent

Wachstum sehen die Banker nicht nur bei den jetzt rund 16 000 Genossenschaftsmitgliedern (plus 650), sondern auch im Kreditgeschäft und bei den Kundeneinlagen. Das Kreditvolumen legte um vier Prozent auf knapp 770 Millionen Euro zu. Die insgesamt verwalteten Geldeinlagen der Kunden stiegen um 2,2 Prozent auf 1,03 Milliarden Euro. „Über dieses nur moderate Wachstum sind wir nicht traurig“, bekannte Ließem. Immer noch schlagen für die Einlagen der Institute bei der Bundesbank Negativzinsen zu Buche.

Regulierung macht zu schaffen

Bei aller Zufriedenheit über die stabilen Zahlen übersieht auch in der Duisdorfer Zentrale niemand die Herausforderungen, die auf die Branche zukommen. Ließem nennt etwa überbordende Anforderungen der Regulierer, die gerade kleineren Banken seit einiger Zeit zu schaffen machen. Und auch die Digitalisierung und ihre noch nicht überall absehbaren Folgen für die Bankenwelt beschäftigt die VR-Bank, deren Onlinequote in der Kundschaft stark steigt.

Fusion in Zukunft nicht ausgeschlossen

Die Herausforderungen führen seit einiger Zeit zu einem Konzentrationsprozess bei den Genossenschaftsbanken. „Wir kommen derzeit wirtschaftlich gut zurecht“, sagt Jenniches beim Thema Fusionen. Aber: „Mit Blick nach vorne ist das sicher ein Thema.“

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