Frank Asbeck unter Druck Solarworld ist schon wieder pleite

Bonn · Es ist die zweite Insolvenz innerhalb weniger Monate. Die Solarworld Industries GmbH hat beim Bonner Amtsgericht Insolvenzantrag gestellt.

Neue dunkle Wolken über dem Reich von Frank Asbeck: Solarworld ist nur wenige Monate nach der Insolvenz und einem Unternehmensneustart erneut pleite. Die Solarworld Industries GmbH hat beim Bonner Amtsgericht Insolvenzantrag gestellt, wie das Unternehmen am Mittwoch bestätigte. Rechtsanwalt Christoph Niering aus Bonn sei zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt worden, teilte die Sprecherin des Amtsgerichts Birgit Niepmann schriftlich mit. Er war am Mittwoch in der Unternehmenszentrale in Bonn, um zu entscheiden, ob die Produktion vorläufig weiterläuft.

Betroffen sind rund 600 Mitarbeiterin der Verwaltungszentrale in Bonn und den Werken im sächsischen Freiberg und in Arnstadt in Thüringen. Das Unternehmen leidet schon länger unter Billigprodukten aus China. Das war bereits einer der Gründe für die Insolvenz im vergangenen Jahr.

Die Solarworld Industries GmbH ist das Nachfolgeunternehmen der Solarworld AG von Frank Asbeck. Die neue GmbH, beschränkt sich nun auf die letzten Schritte der Produktion: die Herstellung von Zellen und von Modulen. Die Vorprodukte würden, unter anderem wegen des hohen Energiebedarfs bei der Fertigung, nicht mehr selbst hergestellt sondern zugekauft. Auch die Produktpalette sei deutlich verkleinert worden. Noch zu Beginn des Jahres hatte sich Solarworld zuversichtlich für das Jahr 2018 gezeigt. Man rechne mit steigender Nachfrage nach Solarmodulen in der EU. Es war wieder von wachsenden Mitarbeiterzahlen die Rede nach der drastischen Schrumpfkur und Umwandlung in eine GmbH wenige Monate zuvor.

Die Solarworld AG hatte im Mai vergangenen Jahres Insolvenz angemeldet. Zeitweise beschäftigte der Konzern fast 3000 Mitarbeiter. Geschäftsführer der neuen Gesellschaft blieb Asbeck, der die GmbH gemeinsam mit Investoren aus Katar aus der Insolvenzmasse der Solarworld AG herausgekauft hatte. Am Standort Bonn waren nach der Umwandlung noch 45 Mitarbeiter beschäftigt, der Rest arbeitete an den ostdeutschen Produktionsstandorten. Vor der Insolvenz war das Unternehmen eines der letzten in Deutschland, die die gesamte Wertschöpfungskette der Solarindustrie abdeckte.

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