Rekordjahr für GKN in Bonn
BONN · Vor zwei Jahren noch Umsatzeinbruch und Kurzarbeit, jetzt Rekorderlöse und neue Arbeitsplätze: Für den Bonner Autozulieferer GKN Sinter Metals Components hat sich die wirtschaftliche Lage in kurzer Zeit um 180 Grad gedreht.
"Dieses Jahr wird das erfolgreichste in unserer 77-jährigen Firmengeschichte", sagte Personalchef Christoph Pauly. Sein i-Tüpfelchen: Für einen in Bonn entwickelten Stoßdämpfer-Kolben erhielt GKN gestern den Innovationspreis des Friedrichshafener Autozulieferers und Getriebespezialisten ZF, der selbst mit drei Werken in Bonn und der Region vertreten ist. GKN liefert viele Teile an die ZF-Werke in Ahrweiler und Eitorf.
Die Innovation hat bei GKN in Bonn laut Pauly 20 Arbeitsplätze geschaffen. In einer neuen Fertigungshalle baut GKN jetzt jährlich 15 Millionen Stoßdämpfer-Kolben. "Für uns ein ganz wichtiges Produkt", sagt Pauly. Weil auch sonst die Auftragsbücher voll sind, entstanden bei GKN in Bonn in diesem Jahr 45 neue Arbeitsplätze. Die Ausbildungsquote wurde fast verdoppelt: Nachdem GKN in Bonn bisher jährlich fünf Auszubildende neu einstellte, waren es in diesem Jahr neun.
520 Mitarbeiter beschäftigt das Werk, das zum britischen GKN-Konzern gehört, der neben dem Werk in Bonn noch zwei Betriebe in Lohmar unterhält, GKN Driveline und GKN Walterscheid, die vorwiegend Gelenkwellen für Autos beziehungsweise Landmaschinen produzieren. Aufgrund des Wachstums bestehe ständig Bedarf an Metallfacharbeitern, sagte Pauly. In Bonn produziert GKN neben den Stoßdämpfer-Kolben unter anderem Halterplatten für Autospiegel und Teile für Lenkung, Bremsen und Sitzverstellung.
Der Umsatz soll in diesem Jahr auf den Rekordwert von knapp 80 Millionen Euro steigen, nach 64 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Fürs nächste Jahr erwartet GKN in Bonn eine weitere Steigerung. Zugleich wird der Standort zukunftsfest gemacht. Das Investitionsvolumen werde mit voraussichtlich erneut rund 5 Millionen Euro über dem Normalstand liegen, sagte Pauly.