Köln-Düsseldorfer KD-Eigner verspricht Köln Arbeitsplätze

Köln · Der Schweizer Hauptaktionär der Köln-Düsseldorfer stellt seine neuen Pläne vor und spricht von einer "Herzensangelegenheit". Rückzug von der Börse.

 Mehr Qualität, höhere Preise: Auf den Ausflugsschiffen der Köln-Düsseldorfer soll sich einiges ändern.

Mehr Qualität, höhere Preise: Auf den Ausflugsschiffen der Köln-Düsseldorfer soll sich einiges ändern.

Foto: dpa

Der Eigentümerwechsel der Köln-Düsseldorfer (KD) wird personelle Konsequenzen für das Traditionsunternehmen haben. Allerdings nur positive, wie der neue Mehrheitsaktionär am Dienstag bei der Vorstellung seiner Pläne und Strategien in Köln ankündigte. Der neue Eigentümer der KD ist seit Oktober die KD River Invest, eine Tochter des Schweizer Unternehmens River Advice, das sich selbst als führender Verwalter von Flusskreuzfahrtschiffen weltweit bezeichnet.

Mit der Übernahme sollen neue Arbeitsplätze nach Köln kommen, kündigte der Gründer und Geschäftsführer von River Advice, Robert Straubhaar (55), am Dienstag an. „Wir werden wachsen und neue Produkte einführen. Das heißt, wir werden mehr Stellen benötigen.“ Unter anderem will er die technische Abteilung der Muttergesellschaft in den Kölner Hafen verlegen. Um wie viele Arbeitsplätze es dabei geht, lässt er allerdings noch offen.

Neue Eventschiffe, Investitionen für mehr Qualität und besser ausgebildetes Personal gehören zu den Ideen, die Straubhaar bei der Pressekonferenz auf der MS Jan von Werth am Anlegeplatz der KD in der Kölner Altstadt vorstellte. Konkrete Zahlen bleibt er schuldig. Ein Schiffsbau dauere allerdings, sodass mit einer Erweiterung der Flotte frühestens in zwei Jahren zu rechnen sei, wie Straubhaar erklärt.

Mit qualitativ besseren Dienstleistungen will der neue Hauptaktionär bessere Preise für seine Angebote erzielen. Das könnte für die Kunden heißen, dass die Ausflugsfahrten künftig teurer werden. Denkbar seien WLAN an Bord der Schiffe, aber auch zusätzliche Veranstaltungsfahrten in der Wintersaison.

"Kein Renditeprojekt"

Der neue Hauptaktionär der KD begann seine Karriere als Schiffsjunge auf einem Frachtschiff auf dem Rhein. Daher sei die Übernahme des Unternehmens mit seinen rund 200 Mitarbeitern für ihn nicht einfach eine Investition, sondern eine „Herzensangelegenheit“. „Der Kauf wurde nicht getrieben von Synergien. Es ist kein Renditeprojekt“, erklärt der Schweizer Unternehmer.

River Advice brauche die KD nicht: „Wir wachsen auch alleine nächstes Jahr um 15 Prozent.“ Er sieht aber in vielen Punkten Vorteile für beide Unternehmen. Gemeinsam könne man einen Mehrwert für die Kunden schaffen. Dazu sei es denkbar, sich mehr Spezialisten zu leisten. „Heute sind wir zum Beispiel auf Werften angewiesen“, so Straubhaar. „Künftig könnten wir wieder mehr inhouse machen.“

Äußerlich werde sich an den Schiffen der KD nichts ändern. Allerdings wird Straubhaar das Unternehmen mit 190 Jahren Geschichte von der Börse nehmen: „Für mich gehört ein mittelständisches Unternehmen dort nicht hin“, begründete er seine Entscheidung am Dienstag. „Wir brauchen kein Kapital. Wir brauchen schnelle Entscheidungen.“ Er wolle Ideen nicht von einem Börsenkurs abhängig machen.

Der ehemalige Hauptaktionär Premicon hatte für den Verkauf der KD 5,6 Millionen Euro erhalten. Wie der Vorstand der KD erklärte, mehr als Premicon selbst damals gezahlt habe. Die KD erzielte 2015 einen Umsatz von 25,7 Millionen Euro, der Großteil davon entfiel auf das Tagesausflugsgeschäft. Das Unternehmen betreibt neun eigene Schiffe und stellt zusätzlich Besatzungen für 33 Flusskreuzfahrten.

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