31.500 Quadratmeter Fläche DHL eröffnet Frachtdrehkreuz in Brüssel

Brüssel · Die Express-Sparte der Post hat 114 Millionen Euro in den neuen Umschlagplatz investiert. In diesem können bis zu 42.000 Sendungen pro Stunde bearbeitet werden.

Alles im Blick: Im Kontrollraum des Frachtzentrums von DHL Express in Brüssel verfolgen die Mitarbeiter auf den Monitoren den Pakettransport.

Alles im Blick: Im Kontrollraum des Frachtzentrums von DHL Express in Brüssel verfolgen die Mitarbeiter auf den Monitoren den Pakettransport.

Foto: th

Zehn Jahre nach dem Umzug seines Frachtdrehkreuzes von Brüssel nach Leipzig hat DHL Express einen neuen Umschlagplatz in der belgischen Hauptstadt in Betrieb genommen. Wie der Chef von DHL Express, Ken Allen, am Donnerstag bei der Eröffnungsfeier berichtete, hat der Kurier- und Expressdienstleister mehr als 114 Millionen Euro in den Bau einer neuen Halle inklusive Anlagen gesteckt. Mit 31.500 Quadratmetern Fläche hat das Gebäude die Größe von viereinhalb Fußballfeldern. Dank modernster Technik, die die Transportabläufe beschleunigt, können demnach künftig bis zu 42.000 Sendungen pro Stunde bewältigt werden, was fast viermal so viel ist wie bisher.

DHL Express ist ein Unternehmensbereich der Deutschen Post DHL Group. 2008 hatte man den Hauptumschlagplatz nach Leipzig verlegt, weil es dort keine Einschränkungen für Nachtflüge gibt. Nach dem Umzug war das Sendungsvolumen am Brüsseler Flughafen von DHL Express zunächst zurückgegangen, es liegt heute aber höher als vor dem Weggang. Als Grund für das starke Wachstum nannte Allen den Onlinehandel. „Das ist die wahre Revolution.“ Das Geschäft über das Internet biete gerade kleinen und mittleren Unternehmen die Möglichkeit, innerhalb kürzester Zeit Kunden in aller Welt zu finden, was früher Jahre gedauert habe.

200 zusätzliche Arbeitsplätze

Wegen zwei voll automatisierten Sortiersystemen können die Abläufe im Frachtzentrum erheblich beschleunigt werden. Die Päckchen und Pakete laufen auf Transportbändern mit einer Gesamtlänge von 6,5 Kilometern durch die Halle. Dabei berühren sich die einzelnen Sendungen nicht, so dass weniger Lieferschäden entstehen. Je eine Million Euro wurden in die neun Röntgengeräte investiert, die 2500 Sendungen pro Stunde auf eventuell explosives Material untersuchen können.

Durch den neuen Hub sind bereits 200 zusätzliche Arbeitsplätze entstanden, so dass die Mitarbeiterzahl von DHL Express am Flughafen Brüssel auf 1200 Personen stieg. Zum Vergleich: Am Drehkreuz Leipzig sind über 5000 Menschen beschäftigt. Seit Ende 2016 wurden am sächsischen Standort 230 Millionen Euro in den Ausbau investiert, inzwischen können dort bis zu 150.000 Sendungen pro Stunde bewältigt werden, was eine Erhöhung der Kapazität um 50 Prozent bedeutet.

Auf den Köln/Bonner Flughafen hat der neue Hub keine Auswirkungen, wie Pressesprecher Walter Römer auf Anfrage sagte. DHL Express hatte mit dem Umzug von Brüssel nach Leipzig auch Kapazitäten vom Konrad-Adenauer-Flughafen abgezogen, woraufhin aber Fedex in die Bresche sprang. DHL Express liefert Sendungen von Tür zu Tür, am weltweiten Expressgeschäft hat es einen Anteil von 38 Prozent, womit es das größte Unternehmen in diesem Bereich ist. Es beschäftigt mehr als 340.000 Mitarbeiter.

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