Bilanz „Der Kunde kommt häufiger per Smartphone zu uns“

Bonn · Die Volksbank Köln Bonn sieht sich im Jahr eins nach der Fusion gut aufgestellt – auch für den digitalen Wandel.

 Volksbankfiliale an der Bonner Oxfordstraße.

Volksbankfiliale an der Bonner Oxfordstraße.

Foto: Barbara Frommann

Zufriedene Gesichter beim Vorstandsvorsitzenden der Volksbank Köln Bonn, Jürgen Pütz, und seinem Vorstandskollegen Bruno Hollweger. „Wir befinden uns trotz nach wie vor schwieriger Rahmenbedingungen auf Wachstumskurs“, sagte Pütz am Freitag bei der Vorlage der Bilanzzahlen für das Jahr 2018, dem ersten kompletten Geschäftsjahr nach dem Zusammenschluss von Kölner Bank und Volksbank Bonn/Rhein-Sieg. Das schwierige Marktumfeld präzisierte Pütz mit den Begriffen „Regulatorik, Niedrigzinsen und Digitalisierung mit geändertem Kundenverhalten“. Darin lägen die größten Herausforderungen für die gesamte Branche, sagte Pütz.

Zwar konnte das genossenschaftliche Institut im vergangenen Jahr 7655 neue Kunden hinzugewinnen. Unterm Strich aber standen durch die Zusammenführung der beiden Häuser fast 4000 Kunden weniger in der Kartei. Größere Veränderungen für das Netz aus 87 Standorten stehen in diesem Jahr an, wenn, wie geplant, 14 Filialen, die bislang mit Mitarbeitern besetzt waren, in Beratungsfilialen (acht) oder Selbstbedienungsstandorte (sechs) umgewandelt werden.

Dafür konnten die Köln-Bonner online kräftig zulegen. „Der Kunde kommt immer häufiger per Smartphone zu uns“, sagte Pütz. Daher werde man die Veränderung des Filialkonzepts vorantreiben. Das bedeute allerdings keine Standortschließungen. Im Gegenteil: Mit neuen sogenannten Flagshipstores, also Vorzeigefilialen, an gut frequentierten Standorten wolle man neue Kunden hinzugewinnen. Welche Standorte dafür konkret infrage kämen, wollten Pütz und Hollweger noch nicht verraten. Es gebe aber bereits konkrete Planungen, ließen sie wissen. Gleichzeitig investiert die Volksbank in Digitalisierung. So werde das Institut Mitte Juli auf ein neues Bank-EDV-System umgestellt. Für die Kunden bringe die Software neue Lösungen, etwa für den Einsatz von „instant payments“, also sekundenschnellen Überweisungen, oder beim Bezahlen per Smartphone. Auch die Benutzeroberfläche beim Online-Banking werde erneuert.

Die Sparten im Einzelnen: Die niedrigen Zinsen haben auch 2018 das Kreditgeschäft beflügelt, das um 97 Millionen Euro oder 3,1 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro ausgeweitet wurde. Grund: Viele Privatkunden nutzten weiterhin die Niedrigzinsphase für die Finanzierung einer Immobilie. Gut für das Geldinstitut, das seit Jahren vor allem daran verdient, Geld auszuleihen statt Kundengelder anzulegen. Doch auch hier verzeichnete das Institut deutliche Zuwächse: Die Einlagenseite kletterte um 127 Millionen Euro oder 3,2 Prozent auf 4,04 Milliarden Euro. Positiver Effekt der guten Geschäfte: Die Volksbank konnte selbst genügend Eigenmittel zur Seite legen, die Gesamtkapitalquote liegt bei 20,5 Prozent.

Für 2019 ist der Vorstand zuversichtlich: „Wir erwarten eine stabile Entwicklung und ein Ergebnis in etwa auf dem Niveau von 2018“, sagte Pütz. „Wir sind gut unterwegs“, ergänzte Vorstand Hollweger.

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