Dax startet durchwachsen ins neue Jahr

Frankfurt/Main · Der erste Handelstag des neuen Jahres ist für den Dax durchwachsen verlaufen. Schwache Konjunkturwerte aus Europa und gemischte Daten aus den USA drückten den deutschen Leitindex letztlich in die Verlustzone, nachdem es immer mal wieder auch leicht aufwärts gegangen war.

 Unmittelbar nachdem der dritte und letzte Anlauf zur Wahl eines neues Staatspräsidenten gescheitert war, gerieten die Kurse unter Druck. Foto: Oliver Berg

Unmittelbar nachdem der dritte und letzte Anlauf zur Wahl eines neues Staatspräsidenten gescheitert war, gerieten die Kurse unter Druck. Foto: Oliver Berg

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Mit einem Minus von 0,42 Prozent bei 9764,73 Punkten verabschiedete er sich am Freitag und verbuchte damit ein Gesamtminus von 1,6 Prozent in der verkürzten Handelswoche. Im gesamten turbulenten Börsenjahr 2014 war der Dax um magere 2,65 Prozent gestiegen.

Der MDax bewegte sich am Freitag mit plus 0,10 Prozent bei 16 952,13 Punkten kaum vom Fleck. Der TecDax rückte hingegen um 0,78 Prozent auf 1382,06 Punkte vor.

Die Stimmung der Industrie im Euroraum hatte sich im Dezember weniger als erwartet aufgehellt und in den USA hatte sie sich, gemessen am wichtigen ISM-Index, überraschend stark eingetrübt. Zudem überraschte es negativ, dass in den USA die Bauausgaben im November gefallen waren. Diese Daten hätten die Kauflaune der wenigen Marktteilnehmer gedrückt, hieß es von Börsianern.

Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi im "Handelsblatt", der die Bereitschaft zu weiteren Maßnahmen der Notenbank im Kampf gegen eine zu niedrige Inflation bekräftigte, hätten dagegen nur kurzfristig stützen können. Zwar scheine der Beginn breit angelegter Käufe von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank (EZB) noch im Januar nahezu sicher, doch werde dies von den meisten Analysten längst erwartet, sagte einer.

Auftrieb durch Draghis Bekräftigung erhielten aber dennoch vor allem die Bankenwerte. So gewannen die Titel der Deutschen Bank 1,08 Prozent und an der Dax-Spitze rückten die Commerzbank-Aktien um 2,09 Prozent vor. Sie wurden zudem gestützt durch Aussagen von Konzernchef Martin Blessing. In einem Interview der "Börsen-Zeitung" hatte er am Rendite-Ziel für das Eigenkapital der Kernbank festgehalten.

Die Aktien der Lufthansa verbuchten ein Plus von 1,48 Prozent. 2014 hatten die Papiere der streikgeplagten Fluggesellschaft mit einem Minus von rund 10 Prozent zu den schwächsten Dax-Werten gezählt.

Die Papiere des Autobauers BMW waren mit minus 1,96 Prozent einer der schwächsten Werte im Leitindex. Einem Händler zufolge belasteten weiterhin Absatzsorgen in China die Papiere.

Der EuroStoxx 50 startete mit einem Minus von 0,22 Prozent auf 3139,44 Punkte in das neue Jahr und auch in Paris und London gaben die wichtigsten Indizes leicht nach. In den USA drehten die Börsen nach einem freundlichen Start ebenfalls in die Verlustzone. Der Dow Jones gab zum europäischen Handelsschluss um moderate 0,06 Prozent nach, an der Nasdaq waren die Verluste mit minus 0,5 Prozent deutlicher.

Am deutschen Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 0,48 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,13 Prozent auf 139,86 Punkte. Für den Bund Future ging es um 0,44 Prozent auf 156,49 Punkte nach oben.

Der Euro fiel auf den tiefsten Stand seit viereinhalb Jahren. Am Abend kostete ein Euro nur noch 1,2026 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2043 (Mittwoch: 1,2141) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8304 (0,8237) Euro.

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