Aus für Fatih Akin "Shape of Water" ist Oscar-Favorit

Los Angeles · Jubel für das fantasievolle Werk "Shape of Water": Der Film bekommt die meisten Oscar-Nominierungen. Enttäuschung dagegen für Fatih Akin. Sein Drama "Aus dem Nichts" ist nicht mehr im Rennen. Doch es gibt andere deutsche Hoffnungen.

 Verspielt, bildgewaltig und berührend: "Shape of Water" erzählt von einer Putzfrau (Sally Hawkins), die in einem Forschungslabor ein eingefangenes Wasserwesen (Doug Jones) kennen- und lieben lernt.

Verspielt, bildgewaltig und berührend: "Shape of Water" erzählt von einer Putzfrau (Sally Hawkins), die in einem Forschungslabor ein eingefangenes Wasserwesen (Doug Jones) kennen- und lieben lernt.

Foto: Twentieth Century Fox

Mit starken 13 Nominierungen geht der Film "Shape of Water" als großer Favorit in das Oscarrennen. Das fantasievolle Märchen des mexikanischen Regisseurs Guillermo del Toro hat unter anderem Chancen auf Auszeichnungen in den Kategorien als bester Film, für die beste Regie und die beste Hauptdarstellerin.

Für den deutschen Regisseur Fatih Akin platzte dagegen der Traum vom Oscar-Gewinn. Sein NSU-Drama "Aus dem Nichts" mit Diane Kruger schaffte es nicht in die Runde der Nominierten. Allerdings können sich gleich vier andere deutsche Filmschaffende Hoffnungen auf Hollywoods höchste Auszeichnung machen, die am 4. März zum 90. Mal verliehen wird.

"Shape of Water – Das Flüstern des Wassers" ist nach Akademie-Angaben der zehnte Film der Oscargeschichte, der 13 Nominierungen erhielt. Das Werk gewann bereits zahlreiche andere internationale Preise, darunter zwei Golden Globes. Es erzählt von der ungewöhnlichen Liebe zwischen einer Putzfrau und einem Fabelwesen - mit "Shape of Water" gelingt Regisseur del Toro ("Pans Labyrinth") ein vielschichtiger Film über Außenseiter, gesellschaftliche Intoleranz und die Umweltzerstörung. Der Film kommt im Februar in die deutschen Kinos.

Del Toros Hauptdarstellerin Sally Hawkins wurde als beste Hauptdarstellerin nominiert. Eine ihrer schärfsten Konkurrentinnen in dieser Kategorie dürfte Frances McDormand sein, die für ihre Rolle in der Tragikomödie "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" Chancen auf den Preis hat. Die Tragikomödie geht mit insgesamt sieben Nominierungen ins Rennen - auch als bester Film.

Das britische Kriegsdrama "Dunkirk" von Christopher Nolan konnte acht Nominierungen verbuchen, darunter die als bester Film und für die beste Regie. Der Brite Gary Oldman wurde für sein Spiel als Winston Churchill in "Churchill - Die dunkelste Stunde" als bester Hauptdarsteller nominiert. Zu seinen Konkurrenten in dieser Sparte gehören Daniel Day-Lewis ("Der seidene Faden") sowie die schwarzen Schauspieler Denzel Washington ("Roman J. Israel, Esq.") und Daniel Kaluuya ("Get Out").

Zu den deutschen Oscar-Hoffnungen zählen vor allem junge Filmemacher: Die Regisseure Jakob Schuh und Jan Lachauer wurden mit ihrem Zeichentrickfilm "Revolting Rhymes" ("Es war einmal...nach Roald Dahl") in der Sparte "Animierter Kurzfilm" nominiert, die Regisseurin Katja Benrath ist mit ihrem Kurzspielfilm "Watu Wote/All Of Us" für den besten Live-Action-Kurzfilm dabei. Für Hollywoods Star-Komponisten Hans Zimmer hingegen ist es bereits die elfte Nominierung: Er könnte für seine Musik für "Dunkirk" ausgezeichnet werden.

Für den Auslands-Oscar gehen fünf Werke ins Rennen, die häufig gesellschaftskritische Themen ansprechen. So handelt "The Insult" (Libanon) von der Eskalation eines Streits zwischen einem Libanesen und einem Palästinenser, während "The Square" (Schweden) die bürgerliche Elite karikiert. Der ungarische Beitrag "Körper und Seele" (Originaltitel: "On Body and Soul") gewann im vergangenen Jahr bereits den Goldenen Bären der Berlinale.

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