Wolkenbrüche und Schlammlawinen behindern Verkehr

Berlin · Starker Regen und heftige Gewitter haben in weiten Teilen Deutschlands Keller geflutet, den Verkehr behindert und die Feuerwehr auf Trab gehalten.

 Wasser sprudelt aus einem Gullideckel in Freising. Starke Regenfälle hatten in Bayern Keller und Straßen überflutet. Foto: Marc Müller

Wasser sprudelt aus einem Gullideckel in Freising. Starke Regenfälle hatten in Bayern Keller und Straßen überflutet. Foto: Marc Müller

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Am Münchner Flughafen fielen Dutzende Flüge aus, auch Franken und Ostbayern wurden erwischt, in Hessen füllte heftiger Regen am Montagabend viele Keller, ebenso in Oberbayern oder Niedersachsen. In Sachsen verursachte starker Regen am Dienstagnachmittag Überschwemmungen, vor allem die Gegend rund um Meißen war betroffen.

In den kommenden Tagen soll es in weiten Teilen Deutschlands weiter regnen. Im Norden prallen die von Tief Annetraut und Hoch Vinko nach Deutschland transportierten Luftmassen aufeinander. Erst zu Himmelfahrt am Donnerstag soll es sich wieder etwas beruhigen. Zumindest in der Nordhälfte des Landes und im Südwesten können Vatertags-Ausflügler auf trockenes Wetter hoffen.

SACHSEN: In Meißen und Dresden verwüsteten Schlammlawinen mehrere Straßen und machten sie unpassierbar. Die Geröllmassen rissen Fahrbahndecken auf und zerstörten Autos. Menschen wurden laut Polizei nicht verletzt. In Dresden standen zudem Keller, Straßen, Unterführungen und ein Tunnel unter Wasser. "Mehrere Autos blieben in den Fluten stecken", berichtete ein Polizeisprecher. Die Feuerwehr rückte allein in Dresden bis zum Abend zu 190 Einsätzen aus. In Leipzig gab es Störungen und Verspätungen bei Bussen und Bahnen. Der Verkehrswarndienst warnte für die Autobahn 4 (Dresden-Chemnitz) vor Gefahr durch Wasser auf der Fahrbahn.

BAYERN: Besonders stark wüteten die Unwetter in Bayern im südlichen Mittelfranken, Teilen Ost- und Oberbayerns. Im niederbayerischen Kelheim gab es Schäden in einem Einkaufszentrum - Wasser lief Aufzugschächte sowie Rolltreppen hinab. Auf dem Münchner Flughafen führte das Unwetter zu fast 50 Annullierungen. Mehr als 100 Starts und Landungen verspäteten sich um mehr als eine Stunde. In Freising standen Straßen unter Wasser, auch Keller liefen voll.

HESSEN: Nach Starkregen liefen in Hessens Landeshauptstadt Wiesbaden Keller und Tiefgaragen voll. Die Feuerwehr rückte zu mehr als 50 Einsätzen aus. In anderen Teilen Hessens blieb es meist bei Landregen. Am Frankfurter Flughafen starteten wegen eines Gewitters in der Nacht zum Dienstag trotz Nachtflugverbots 29 Flugzeuge nach 23.00 Uhr. Die Sicherheitsabstände zwischen den Flugzeugen waren laut Behörden erhöht worden, was sich auf die Kapazitäten auswirkte. Der letzte Abflug war um 23.35 Uhr. Am größten Flughafen Deutschlands gilt eigentlich ein Nachtflugverbot von 23 bis 5 Uhr.

NIEDERSACHSEN: Im Emsland und in der Grafschaft Bentheim gab es mehreren Feuerwehreinsätze. In Emsbüren drohte am Montagabend ein Baukran auf zwei Wohnhäuser zu stürzen, nachdem er vom Regen unterspült und in Schieflage geraten war. Die Bewohner mussten ihre Wohnungen vorübergehend verlassen. Auch in einen Kindergarten lief Wasser. In Nordhorn schlug ein Blitz in einen Schornstein ein, so dass sich Qualm im Dachgeschoss bildete. Verletzt wurde niemand.

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