Verkehr in NRW Wo Brücken abgerissen werden müssen

BONN · Aus einer Liste von 800 Brücken in NRW sind bislang 112 überprüft worden. Das Ergebnis: 49 sind erneuerungsbedürftig.

Das Land und seine Brücken. Da hieß es, die Leverkusener Rheinbrücke sei so weit in Ordnung gebracht worden, dass Fahrzeuge bis 44 Tonnen dort wieder fahren dürften. An diesem Wochenende aber stehen nun erneut Schweißarbeiten an. Weil die Brücke dabei "nur minimal schwingen" dürfe, sei die Autobahn 1 in Richtung Dortmund nur einspurig befahrbar, teilte der Landesbetrieb Straßen.NRW mit. Die Bauexperten hoffen, dass sie die Sperrung spätestens am Montagmorgen um 4 Uhr, also zum Berufsverkehr, aufheben können.

Doch die Leverkusener Rheinbrücke ist nicht das einzige Sorgenkind der Brückenbauer in Nordrhein-Westfalen. Insgesamt 49 Übergänge seien wegen des dramatisch angestiegenen Lastwagen-Verkehrs so kaputt, dass sie abgerissen und neu gebaut werden müssten, teilte der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Michael Groschek jetzt den Mitgliedern des Landtags-Verkehrsausschusses mit.

Doch das ist offenbar nur ein Zwischenstand. Aus einer Liste von insgesamt 800 Brücken, deren Tragfähigkeit nachgerechnet werden soll, sind bislang 112 überprüft worden, wie ein Sprecher des Ministeriums gestern sagte. Es könnten also noch viel mehr Brücken werden, die erneuert werden müssen.

Eine Auflistung der Schäden für jede nachgerechnete Brücke sei "aufgrund der Kurzfristigkeit", in der die Liste erstellt worden sei, nicht möglich gewesen, schrieb Groschek in dem Bericht den Verkehrspolitikern.

Der Ministeriumssprecher verwies zudem darauf, dass die Brücken nicht so marode seien, dass sie sofort gesperrt werden müssten. Zu jedem Bauwerk werde eine Berechnung erstellt, aus der Details erkennbar seien und die als Arbeitsgrundlage für die Brückenbauingenieure diene. Wenn all das klar sei, werde die neue Brücke geplant, natürlich inklusive Kostenschätzung. Dann könne ausgeschrieben und gebaut werden.

Bei den zu erneuernden Brücken im südlichen Rheinland handelt es sich nach Angaben des Ministeriums um folgende Projekte:

  • A1 Im Autobahnkreuz Bliesheim die Rampe von Trier in Richtung Dortmund.
  • A1 Die Leverkusener Rheinbrücke, für die schon feststeht, dass sie bis 2020 neu gebaut sein soll.
  • A1 Die Brücken Lambertsmühle, Kirchwegdurchlass und Geilenbacher Straße im Bereich der Stadt Burscheid im Rheinisch-Bergischen Kreis.
  • A3 Brücken im Autobahndreieck Heumar.
  • A3 Eine Brücke im Autobahnkreuz Leverkusen.
  • A4 Eine Brücke im Autobahnkreuz Köln-Ost.
  • A59 Die Brücke an der Anschlussstelle Porz-Wahn.
  • A565 Der sogenannte Tausendfüßler zwischen dem Autobahnkreuz Bonn-Nord und der Anschlussstelle Endenich, für den schon klar ist, dass er nach 2020 erneuert werden soll.
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