Bedrohung durch Salafisten in NRW "Wir stehen im Fadenkreuz von Islamisten"

BONN · NRW stehe besonders im "Fadenkreuz von Islamisten", Deutschland sei nicht mehr Rückzugs-, sondern inzwischen auch potenzieller Anschlagsraum, und die Gefahrenlage sei hoch: "So ein Anschlag kann jederzeit passieren". Es waren nicht nur Sätze wie diese, die Burkhard Freier am Dienstagabend die ganze Aufmerksamkeit der 120 Zuhörer sicherten.

Auf Einladung des Bonner Juristischen Forums um dessen Vorsitzende Gabriele Ey skizzierte der Leiter des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes im Uni-Club die Bedrohungslage durch Salafisten aus Sicht seiner Behörde.

Neben den Erkenntnissen über Ideologie, Motivation, Rekrutierung und Struktur der radikalislamischen Strömung nannte Freier gestern in Bonn auch aktuelle Zahlen. So stuft seine Behörde von den insgesamt rund 10.000 Islamisten in NRW rund ein Viertel als grundsätzlich gewaltbereit ein. Unter ihnen befänden sich wiederum 1500 Salafisten. Einem harten Kern, 100 bis 150, werde ein besonders hohes Gefahrenpotenzial zugeschrieben. Aus NRW sind 2012/13 inzwischen 100 mutmaßliche Islamisten nach Syrien ausgereist, deren mögliche Rückkehr mit Blick auf Intention und Auftrag Anlass zur Sorge gibt.

Ein Fall für den Verfassungsschutz wird auch ein geplanter Auftritt des umstrittenen Salafistenpredigers Pierre Vogel am Samstag, 7. Dezember, in Tannenbusch sein. Der Bonner wirbt im Internet für die Veranstaltung mit dem Titel "Islam, die missverstandene Religion". Am Tag zuvor will die rechte Partei Pro NRW vor der Al-Muhajirin-Moschee an der Brühler Straße gegen Vogels Veranstaltung demonstrieren.

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