Pegida-Gegner Weitere Proteste gegen islamfeindliche Kundgebungen

Düsseldorf · Der Protest gegen Pegida geht weiter. Auch in der kommenden Woche wollen wieder viele Menschen gegen rechts auf die Straße gehen - die umstrittene Bewegung meldet sich aber auch erneut zu Wort.

Pegida-Gegner: Weitere Proteste gegen islamfeindliche Kundgebungen
Foto: dpa

Im Fahrwasser der islamfeindlichen Pegida-Bewegung sind auch für die kommende Woche wieder Demonstrationen in Nordrhein-Westfalen angemeldet - ebenso mehrere Gegendemonstrationen. In Düsseldorf sprechen bei einer Gegenveranstaltung am Montag Manfred Rekowski, der Präses der evangelischen Kirche im Rheinland, und NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne). Das Jobcenter Düsseldorf knipst dann aus Solidarität das Licht aus.

Die Polizei rechnet mit weniger als 300 Teilnehmern, wenn die islamkritische Dügida in der Landeshauptstadt auf die Straße geht. "Das ist eine rechte Demo, die stattfindet", befand Polizeipräsident Norbert Wesseler. Die Polizei ist allein in der Landeshauptstadt am Montag mit mehr als 1000 Beamten im Einsatz.

Zeitgleich versammelt sich in Duisburg bei einer weiteren Demonstration die Anti-Islam-Bewegung Pegida. In Köln will am Mittwoch eine islamkritische Gruppe demonstrieren.

"In Duisburg ist kein Platz für Hetze und Populismus gegen Religionsgemeinschaften", erklärten die Veranstalter, darunter Oberbürgermeister Sören Link (SPD). Die Lichter des Theaters und des Stadtwerketurms werden symbolisch in Duisburg ausgeschaltet.

Auch in Bielefeld wollen Bürger für eine bunte und weltoffene Stadt auf die Straße gehen. Zur Kundgebung am Montag in der Innenstadt erwartet die Polizei bis zu 5000 Teilnehmer. Die Demonstration richte sich grundsätzlich gegen die islamkritische Pegida-Bewegung, so die Polizei, auch wenn in Bielefeld keine Demonstration dieser Gruppierung angemeldet sei.

Zu einzelnen weiteren Kundgebungen von Anti-Islam-Gruppen in Bonn, Köln und Düsseldorf waren in den vergangenen Wochen nicht mehr als wenige hundert Anhänger gekommen. Die Zahl der Gegendemonstranten war ein Vielfaches höher. Die bislang größte Gegendemonstration war mit 10 000 Teilnehmern in Münster, obwohl es dort gar keine Anti-Islam-Kundgebung gab. In Düsseldorf waren 5000 Gegendemonstranten auf den Beinen, in Köln waren es 6000.

Nach Erkenntnis des NRW-Verfassungsschutzes ist der Ableger Dügida, die in Düsseldorf regelmäßig demonstrieren will, rechtsextremistisch gesteuert. Anmelderin ist ein Mitglied der rechtsextremen Pro NRW. Die Dresdner Pegida-Bewegung hat sich distanziert. Beobachtet wurde, dass manche Teilnehmer offenbar an Kundgebungen in mehreren Städten teilnehmen.

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