Bundesversammlung Von Appelt bis Wortmann

DÜSSELDORF/MAINZ · Prominente von Alice Schwarzer und Sönke Wortmann bis hin zu Ingo Appelt sind dabei. Die FDP schickt ausschließlich Abgeordnete, die Linke bewusst keine Politiker.

 Ein Blick in den Bundestag, in dem am 30. Juni 2010 die Bundesversammlung zusammenkam und Christian Wulff zum zehnten Bundespräsidenten wählte.

Ein Blick in den Bundestag, in dem am 30. Juni 2010 die Bundesversammlung zusammenkam und Christian Wulff zum zehnten Bundespräsidenten wählte.

Foto: dpa

Wenn die Bundesversammlung am 18. März den Nachfolger von Christian Wulff wählt, sind 133 Vertreter dabei, die am Dienstag vom nordrhein-westfälischen Landtag gewählt wurden. Das rheinland-pfälzische Parlament entsendet 31 Vertreter nach Berlin.

Über die Nominierung von Alice Schwarzer hatte es bei den Konservativen in der NRW-CDU vernehmlich gegrummelt - am Ende setzte die Parteispitze die unbequeme Frauenrechtlerin auf die 49-köpfige Liste der CDU-Wahlleute. Für Landtagspräsident Eckhard Uhlenberg ist es bereits die neunte Wahl eines Bundespräsidenten. Mevlüde Genc wählt erstmals mit: Sie verlor 1993 fünf Angehörige bei einem fremdenfeindlichen Brandanschlag in Solingen.

Für die NRW-SPD soll der Komiker Appelt die Wahl Joachim Gaucks unterstützen. Auch der Präsident des EU-Parlaments, Martin Schulz, und DGB-Landeschef Andreas Meyer-Lauber finden sich auf der Wahlleute-Liste der SPD. Dank des Losglücks hat die SPD mit 50 Delegierten einen Platz mehr, obwohl beide Fraktionen über gleich viele Sitze im Landtag verfügen.

Die Grünen dürfen 17 Wahlleute entsenden: Neben Regisseur Wortmann auch Gamze Kubasik, Tochter eines Opfers der Zwickauer Terrorzelle. Die Linke nominierte acht Vertreter aus sozialen Bewegungen wie Ulrich Sander von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes. Die Liste der nordrhein-westfälischen FDP besteht aus neun Landtagsabgeordneten.

Delegierte der Bundesversammlung aus dem südlichen NRW und nördlichen Rheinland-Pfalz

Bundestagsabgeordnete:

  • CDU: Elisabeth Winkelmeier-Becker, Norbert Röttgen (beide Rhein-Sieg), Mechthild Heil (Ahr), Erwin Rüddel (Neuwied), Michael Paul, Ursula Heinen-Esser (beide Köln), Wolfgang Bosbach (Rhein-Berg), Klaus-Peter Flosbach (Oberberg), Detlef Seif (Euskirchen), Willi Zylajew (Rhein-Erft).
  • SPD: Ulrich Kelber (Bonn), Andrea Nahles (Ahrweiler), Sabine Bätzing-Lichtenthäler (Neuwied), Rolf Mützenich, Karl Lauterbach, Martin Dörrmann (alle Köln).
  • Grüne: Katja Dörner (Bonn), Kerstin Müller, Volker Beck (beide Köln).
  • FDP: Guido Westerwelle (Bonn), Elke Hoff (Neuwied), Christian Lindner, Johannes Vogel (beide Rhein-Berg), Jörg von Polheim (Oberberg), Gabriele Molitor (Rhein-Erft).
  • Linke: Paul Schäfer (Bonn), Ulla Lötzer, Matthias Birkwald (beide Köln).

Von den beiden Landtagen gewählte Vertreter:

  • CDU: Peter Heesen (Bonn), Peter Biesenbach (Oberberg), Rita Klöpper, Jürgen Rüttgers (beide Rhein-Erft), Herbert Reul (Rhein-Berg), Martin Schoser, Alice Schwarzer, Anna Verpoorten (alle Köln), Klaus Voussem (Euskirchen).
  • SPD: Renate Hendricks (Bonn), Jochen Ott (Köln), Eva Lux, Linda Stahl (beide Leverkusen).
  • Grüne: Horst Becker (Rhein-Sieg), Arndt Klocke, Sven Lehmann (beide Köln), Eveline Lemke (Ahrweiler).
  • FDP: Gerhard Papke (Rhein-Sieg), Ingo Wolf (Euskirchen).

Machen Sie mit!

Die Linke schickt bei der Bundespräsidentenwahl Beate Klarsfeld gegen Joachim Gauck ins Rennen. Die 73-Jährige, bekannt geworden als Nazi-Jägerin, die 1968 den damaligen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger wegen dessen NSDAP-Vergangenheit geohrfeigt hatte, soll gegen den früheren DDR-Bürgerrechtler punkten. Ist diese Strategie richtig?

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