Nordrhein-Westfalen Umweltminister Remmel setzt auf Sonnenenergie

Düsseldorf · NRW will den Ausbau der Solarenergie in Privathaushalten deutlich steigern. Vorrang hat nach Angaben von NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) die Selbstversorgung mit Strom und Wärme.

Montage von Solarpaneelen auf einem Hausdach.

Montage von Solarpaneelen auf einem Hausdach.

Foto: dpa

Dabei schloss Remmel in NRW eine Pflicht zum Bau von Solaranlagen auf Neubauten nicht aus. Zunächst sollen aber die Erfahrungen in Baden-Württemberg abgewartet werden. Im NRW-Koalitionsvertrag schwärmt Rot-Grün von "einer Million Solardächern". CDU-Experte Rainer Deppe warnte davor, den Bürgern den Schwarzen Peter für milliardenschwere Investitionen zuzuschieben.

Eine Studie des Landesumweltamtes sieht in NRW ein Potenzial für 72,2 Terawattstunden Strom aus Fotovoltaik - derzeit liegt die Leistung bei drei Terawatt. Vor allem Hausdächer, aber auch Randstreifen von Autobahnen und Schienen sowie Freiflächen wie Deponien, Parkplätze und freigegebene Militärgebiete eignen sich besonders für Solaranlagen.

Die größten Stromreserven sieht das Landesumweltamt in Köln. Hier könne vor allem Solarthermie zur Warmwasseraufbereitung eingesetzt werden. Während in Regionen wie dem Sauerland oder im Bergischen Land eine geringere Sonnenernte zu erwarten ist, gelten der Niederrhein und das Münsterland als ertragreicher.

Remmel glaubt, dass NRW die Hälfte seines Strombedarfs durch Fotovoltaik-Anlagen decken könnte - davon 53 Prozent auf Hausdächern, der Rest auf Freiflächen. Ein Terawatt reicht aus, um 250.000 Haushalte zu versorgen. Remmels Rechnung: Bei einer Investition von 10.000 Euro für eine Solaranlage auf dem Dach lohnt sich die Ausgabe bereits nach acht bis zehn Jahren.

Zur Versorgungssicherheit bei Windflauten und sonnenfreien Zeiten bleiben die Haushalte am Netz. Der CDU-Abgeordnete Deppe kritisierte, dass Remmel sich nicht die Mühe mache, die gesamten Kosten des Ausbaus der Solarenergie abzuschätzen. Bis 2025 will Remmel den Anteil der Erneuerbaren Energien in Nordrhein-Westfalen von derzeit zwölf auf 30 Prozent ausbauen. "NRW hat Nachholbedarf", sagte Remmel.

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