Überprüfung ratsam So verhalten sich Verbraucher richtig gegenüber der Schufa

BERLIN · Oft sind die Daten, die Auskunfteien speichern, unvollständig oder fehlerhaft, wie ein Test ergab. Eine eigene Überprüfung der Daten ist also ratsam.

 Ein Formular der Bonitätsauskunft.

Ein Formular der Bonitätsauskunft.

Foto: dpa

Was für Daten speichern Auskunfteien über mich?

Die Unternehmen speichern zum einen Personendaten wie Name, Geburtsdatum, Geburtsort und Anschrift, zum anderen Finanzmerkmale wie Anzahl der Konten, Kredite, Handy- und Leasingverträge, unbezahlte Rechnungen oder Insolvenzen. Laut Gesetz dürfen sie nur rechtskräftig festgestellte offene Forderungen berücksichtigen.

Was machen sie mit diesen Daten?

Die Auskunfteien schätzen mit Hilfe dieser Daten und einem mathematisch-statistischen Verfahren (Scoring) das Zahlungsverhalten eines Verbrauchers ein. Die Daten müssen laut Gesetz für die Wahrscheinlichkeit relevant sein, dass ein Kunde zahlen kann - nur Anschriftendaten genügen nicht mehr. Ihre Scoring-Werte verkaufen die Auskunfteien an Banken, Telefonanbieter oder Versandhändler. Die wiederum nutzen den Scoring-Wert, um einen Kunden vor Vertragsabschluss einzustufen - je nach Wert muss ein Kunde etwa Vorkasse leisten oder darf auf Rechnung zahlen, bekommt einen günstigen Kredit oder muss dafür mehr Zinsen aufbringen.

Welche Auskunfteien gibt es?

Die größte Auskunftei mit Einträgen über 66 Millionen Verbraucher ist die Schufa. Sie ist auch die wichtigste Auskunftei, da sie die meisten Daten zum Finanzverhalten von Privatpersonen speichert und ihre Scoring-Werte von rund 8000 Firmenkunden genutzt werden. Danach folgen Creditreform, Deltavista und Bürgel. Im Bundesverband Deutscher Inkassounternehmen gibt es mehr als hundert Firmen, die Risikodaten ermitteln.

Wie kann ich Fehler finden?

Verbraucher können bei jeder Auskunftei eine Auskunft über ihre Scoring-Werte verlangen - einmal im Jahr ist das laut Gesetz kostenlos. Laut der Bundesdatenschutzbeauftragten sollte folgendes abgefragt werden: die gespeicherten Daten und ihre Herkunft, die Empfänger dieser Daten, die aktuellen und die in den vergangenen zwölf Monaten weitergegebenen Scoring-Werte sowie eine "individuelle und einzelfallbezogene Erklärung" dieser Werte.

Was tue ich, wenn meine Daten falsch sind?

Die Auskunfteien müssen falsche Daten berichtigen. "Finanztest" empfiehlt, einer formlosen, schriftlichen Beschwerde Unterlagen beizulegen, die den Fehler beweisen. Bis zu einer Klärung müssen die Auskunfteien die Daten sperren.

Kann ich meinen Score beeinflussen?

Die Auskunfteien geben nicht preis, wie genau sie die Scores berechnen - etwa welche Daten welches Gewicht haben. Sie verweisen auf ihr Betriebsgeheimnis und haben damit vor dem Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe Recht bekommen. Solange die Auskunfteien über ihre Berechnung nicht mehr Auskunft geben müssen, wird unklar bleiben, wie der Einzelne seinen Score verbessern könnte.

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