S-21-Gegner sehen Ausstiegskosten bei 400 Millionen Euro

Berlin/Stuttgart · Die Gegner des Riesen-Bahnprojekts Stuttgart 21 halten wegen der möglichen Kostenexplosion ein schnelles Ende des Baus für deutlich günstiger als einen Weiterbau.

 Vor dem Hauptbahnhof in Stuttgart wird eine Grube für den neuen unterirdischen Hauptbahnhof ausgehoben. Jan-Philipp Strobel

Vor dem Hauptbahnhof in Stuttgart wird eine Grube für den neuen unterirdischen Hauptbahnhof ausgehoben. Jan-Philipp Strobel

Foto: DPA

Die Ausstiegskosten würden bei 300 bis 400 Millionen Euro liegen, sagte der Sprecher des Aktionsbündnisses, Eisenhart von Loeper, am Montag in Berlin. "Stuttgart 21 rechnet sich nicht." Mit dem Verkehrsclub VCD und dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) widersprach er dem SPD-Fraktionschef im Stuttgarter Landtag, Claus Schmiedel, der ein Ende wegen möglicher Kosten für die Bahn von bis zu drei Milliarden Euro für undenkbar hält.

Trotz der Kostensteigerung hält Staatsrätin Gisela Erler (Grüne) die Volksabstimmung zu Stuttgart 21 weiter für gültig. Den Menschen sei schon damals die von den S-21-Gegnern befürchtete Steigerung der Kosten auf bis zu sechs Milliarden Euro bekanntgewesen, sagte sie am Montag. Bei der Abstimmung 2011 hatte sich eine Mehrheit für einen Weiterbau des unterirdischen Bahnhofs ausgesprochen. S-21-Projektsprecher Wolfgang Dietrich begrüßte das Bekenntnis Erlers zur Abstimmung.

Derzeit wird spekuliert, dass die Kosten über das vorgesehene Limit von 4,5 auf 6 Milliarden Euro steigen könnten. An diesem Dienstag befasst sich der Vorstand des Staatskonzerns mit neuesten Zahlen, am Tag danach berät der Bahn-Aufsichtsrat über Konsequenzen.

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