Rheinland-Pfalz Polizei setzt auf ausländische Wurzeln

BÜCHENBEUREN/HAHN · Die rheinland-pfälzische Polizei wirbt zunehmend um Nachwuchs mit Migrationshintergrund. "Wir müssen angesichts der demografischen Entwicklung die Weichen frühzeitig stellen, damit wir auch künftig genug Polizisten haben", sagte der Leiter der Arbeitsgruppe Werbung der Polizei Rheinland-Pfalz, Ernst Marx.

 Streifenwagen in Rheinland-Pfalz: Der demografische Wandel führt zu Nachwuchsmangel - auch bei der Polizei.

Streifenwagen in Rheinland-Pfalz: Der demografische Wandel führt zu Nachwuchsmangel - auch bei der Polizei.

Foto: dpa

Zudem seien die Kultur- und Sprachkenntnisse der Bewerber mit ausländischen Wurzeln eine Bereicherung für die Polizei. "So, wie die Gesellschaft ist, müssen wir auch in der Polizei aufgestellt sein", sagte der Polizeidirektor.

Derzeit werde der Anteil der Polizisten mit Migrationshintergrund oder ausländischer Staatsbürgerschaft im Land auf neun bis zwölf Prozent geschätzt. "Da wollen wir so rasch wie möglich auf 20 Prozent kommen", sagte Marx.

Um Werbung für den Polizeidienst zu machen, sei mit allen ausländischen Verbänden in Rheinland-Pfalz Kontakt aufgenommen worden. Eine Info-Veranstaltung in Moscheen in Bad Kreuznach und in Wittlich sei geplant. Gespräche mit der griechischen und der spanischen Botschaft seien auch angebahnt, hieß es.

Bisher gebe es noch keine Nachwuchsprobleme, sagte Marx, Dozent für Straf-, Ordnungswidrigkeiten- und Zivilrecht des Fachbereichs Polizei der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung am Flughafen Hahn. Man müsse sich aber darauf einstellen, dass es bis 2050 knapp eine Million Rheinland-Pfälzer weniger geben könnte.

Auch mit Mittlerer Reife und nach einer Ausbildung könne man den Polizeiberuf heute anstreben: Vor dem Studium muss man dann aber eine höhere Berufsfachschule oder eine Berufsoberschule besuchen.

Derzeit studieren nach Angaben der Landespolizeischule Rheinland-Pfalz 1093 Polizeikommissaranwärter den Bachelorstudiengang Polizeidienst. Der Frauenanteil der einzelnen Jahrgänge liegt etwa bei 30 Prozent. Nach Angaben des Mainzer Innenministeriums werden 2013 mindestens 440 Bewerber in den Polizeidienst eingestellt. 2012 waren es rund 350, 2011 knapp 400. Landesweit gibt es derzeit rund 9000 Polizisten.

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