NRW-Regierung: neue Islam-Verbände als Partner

Düsseldorf · Bei der Zusammenarbeit mit Islam-Verbänden will die frisch gestartete schwarz-gelbe Regierung in NRW neue Wege gehen. Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) sagte mit Blick auf die umstrittene Türkisch-Islamische Union: "Die Ditib muss sich entscheiden, ob sie eine politische Organisation sein möchte oder eine Religionsgemeinschaft. Wenn sie sich löst von Ankara und als Religionsgemeinschaft tätig ist, ist sie Partner." Sonst sei das nicht möglich. Stamp kündigte an, liberale Muslime und weitere Akteure neu einzubinden. Der Islamische Religionsunterricht an NRW-Schulen werde ausgeweitet - und umorganisiert.

 Joachim Stamp, der Integrationsminister.

Joachim Stamp, der Integrationsminister.

Foto: Guido Kirchner/Archiv

Die Ditib war wegen der Spitzelaffäre einiger Imame unter Beschuss geraten. Zudem wird dem größten Islam-Dachverband von vielen Seiten vorgeworfen, verlängerter Arm des Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zu sein, der in der Türkei massiv gegen vermeintliche Gegner vorgeht. Stamp sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Bei der Ditib ist in der Vergangenheit eine Veränderung von oben parallel einhergegangen mit der Veränderung der Politik in Ankara." Er stellte klar: "Wenn die Ditib politische Organisation sein will, kann sie die religiösen Aufgaben nicht mehr wahrnehmen, wo wir bislang in der Kooperation sind." Der Minister will den Liberal-Islamischen Bund zum Partner machen und auch andere Verbände neu ins Boot holen.

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