Amri-Ausschuss-Zeuge: Länderbehörden-Austausch funktioniert

Düsseldorf · Der länderübergreifende Austausch der Behörden im Fall Anis Amri vor dessen Anschlag in Berlin hat aus Sicht eines hochrangigen Mitarbeiters des Bundesinnenministeriums funktioniert. Ihm sei nicht bekannt, dass es "irgendwo gehakt hätte", sagte der Leiter der Arbeitsgruppe Internationaler Terrorismus im Ministerium, Jens Koch, am Freitag als erster Zeuge im neuen Untersuchungsausschuss des NRW-Landtags.

 Fahndungsfotos von Anis Amri hängen an der Tür der Weihnachtsmarktwache.

Fahndungsfotos von Anis Amri hängen an der Tür der Weihnachtsmarktwache.

Foto: Arne Dedert/Archiv

Amri sei oft zwischen Berlin und Nordrhein-Westfalen gependelt. Wegen seines Asylverfahrens hätte sich der Tunesier eigentlich nur in einem bestimmten Bereich in NRW aufhalten dürfen. Er habe aber eine Präferenz für Berlin gehabt - wohl auch wegen kleinkrimineller Aktivitäten.

Der islamistische Attentäter hatte am 19. Dezember 2016 mit einem Lastwagen auf einem Berliner Weihnachtsmarkt zwölf Menschen getötet. Auf der Flucht in Italien wurde er erschossen. Die Ausländerbehörde in Kleve war zentral für den Tunesier zuständig. Ein vom Berliner Senat eingesetzter Sonderermittler hatte jüngst eine schlechte Zusammenarbeit der Behörden in ganz Deutschland gerügt.

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