Einkommen soll angerechnet werden Arbeit für Rentner attraktiver

Berlin · Die schwarz-rote Koalition will Arbeit nach Erreichen des Rentenalters lukrativer machen. Wer nach Erreichen der Regelaltersgrenze - sie liegt aktuell für den Jahrgang 1950 bei 65 Jahren und vier Monaten - regulär Rente bezieht und weiter arbeitet, soll nach Informationen unserer Zeitung damit höhere Altersbezüge erwerben.

Dies berichten übereinstimmend Mitglieder der Koalitionsarbeitsgruppe zu flexiblen Übergängen in den Ruhestand, die in den nächsten Tagen ihre Arbeit beenden will.

Bislang erwachsen aus den Arbeitgeberbeiträgen keine weiteren Ansprüche für den Rentner. Die Union setzt sich dafür ein, dass die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung künftig für Arbeitgeber und Arbeitnehmer ganz entfallen. Wie es heißt, zögert die SPD bei diesem Punkt noch mit der Zustimmung.

Zudem sollen Menschen, die mit 63 in Teilrente gehen, mehr Freiheiten bekommen, sich nebenher noch etwas dazuzuverdienen. Bislang sind die Hinzuverdienstregeln sehr strikt. Wer mehr als 450 Euro hinzuverdient, wird mit drastischen Rentenkürzungen belegt. Nach Informationen unserer Zeitung ist im Gespräch, dass Teilrentner künftig bis zu 850 Euro im Monat anrechnungsfrei hinzuverdienen dürfen. Bei Nebenjobs bis 850 Euro werden bereits Sozialbeiträge fällig.

Derzeit nutzen bundesweit nur rund 3000 Arbeitnehmer die Möglichkeit, in Teilrente zu gehen. Schon in der letzten Wahlperiode sollte es für ältere Arbeitnehmer attraktiver werden, teils Rente zu beziehen, teils weiter zu arbeiten. Die damalige Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte dafür die sogenannte Kombi-Rente vorgeschlagen. Die große Koalition hatte vor Jahren eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die neue Wege für einen flexiblen Übergang in den Ruhestand erarbeiten sollte. Lange Zeit waren die Experten zerstritten. Nun steht eine Einigung offenbar unmittelbar bevor.

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