Ex-Außenminister Nach Herz-Operation: "Genscher geht es sehr gut"

BONN · Nur gute Nachrichten hatte Professor Georg Nickenig, Direktor der Medizinischen Klinik II, auf dem Venusberg am Donnerstag mitzuteilen: "Hans-Dietrich Genscher geht es sehr gut, er hat die Operation ohne Komplikation überstanden, bewegt sich eigenständig, hat die Arbeit wieder aufgenommen und wird die Klinik schon in wenigen Tagen verlassen können."

 Berichten: Herzspezialist Georg Nickenig (links) und der Ärztliche Direktor Wolfgang Holzgreve.

Berichten: Herzspezialist Georg Nickenig (links) und der Ärztliche Direktor Wolfgang Holzgreve.

Foto: Volker Lannert

Am Dienstag war der 85-jährige frühere Außenminister wegen eines Herzklappenfehlers, "einer sehr bösartigen Herzerkrankung", wie Nickenig sagte, im Herzzentrum des Bonner Universitätsklinikums operiert worden. Dabei sei eine Therapie angewendet worden, die in Bonn seit 2008 zum Einsatz komme, bislang aber erst bei rund 300 Patienten - vor allem bei Menschen, bei denen das Risiko zu groß wäre, eine Operation am offenen Herzen durchzuführen. Genscher, der schon mehrfach schwere Herzerkrankungen hatte, ist so ein Risikopatient.

In der 30-minütigen Operation sei über die Schlagader in der Leiste, so Nickenig, eine Herzklappe in die Blutbahn geführt worden, zusammengefaltet sei sie im Durchmesser nur sechs Millimeter groß. "Sie ist dann durch die Ader nach oben geführt, dort freigesetzt und aufgeklappt worden und hat nun eine Größe von 23 bis 31 Millimeter." Die Herzklappe bestehe aus einem biologischen Material, entnommen aus Schweineherzbeutel.

"Bei der Operation gab es keine großen Schnitte oder Wunden", sagte Nickenig. Mindestens zehn Jahre werde die Klappe jetzt halten. Genscher werde fitter sein als vorher. "Er war sehr eingeschränkt, wird sich nach seiner Genesung viel besser fühlen und sich dann mehr belasten können", so der Herzspezialist.

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