Chronologie zum Fall Tebartz-van Elst Mit dem Erste-Klasse-Flug nach Indien fing alles an

LIMBURG · Eine teure neue Residenz, ein Luxusflug nach Indien, autoritärer Führungsstil und falsche Angaben - die Liste der Vorwürfe gegen den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ist lang.

 Derzeit beurlaubt: Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst.

Derzeit beurlaubt: Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst.

Foto: dpa
  • 19. August 2012: Der "Spiegel" berichtet, Tebartz-van Elst sei erster Klasse nach Indien geflogen, um dort soziale Projekte zu besuchen. Das Bistum weist die Vorwürfe zurück, Tebartz-van Elst sogar vor laufender Kamera.
  • 29. Mai 2013: Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Bischof wegen möglicher Falschaussage zum Indien- Flug.
  • 28. Juni: Die neue Bischofsresidenz kostet laut Bistum Limburg knapp zehn Millionen Euro - deutlich mehr als geplant. Der Bischof betont, dass der Bau schon 2007 vor seinem Antritt beschlossen worden sei. Wenig später korrigiert das Bistum die Gesamtkosten für die neue Residenz auf deutlich über zehn Millionen.
  • 25. August: Im Bistum werden Unterschriften gegen die Amtsführung des Bischofs gesammelt, in einem Offenen Brief wird eine umfassende Aufklärung über die Kosten der Residenz gefordert.
  • 1. September: Tebartz-van Elst räumt Fehler ein und bittet alle Gläubigen seines Bistums um Vertrauen.
  • 9. September: Der päpstliche Gesandte Giovanni Kardinal Lajolo führt Gespräche in Limburg. Der Bischof sichert wenige Tage später zu, den Prüfern alle Kosten für die Baumaßnahmen offenzulegen.
  • 23. September: Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, kritisiert Tebartz-van Elst wegen der Finanzaffäre. Eine Kommission werde die Kostenexplosion untersuchen.
  • 25. September: Im Zusammenhang mit dem Flug nach Indien beantragt die Hamburger Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl.
  • 7./8. Oktober: Das Bistum beziffert die Kosten für den Bischofssitz auf 31 Millionen. Kritiker werfen dem Bischof Täuschung vor und fordern den Rücktritt.
  • 10. Oktober: Tebartz-van Elst verteidigt die Kostenexplosion: "Wer mich kennt, weiß, dass ich keinen pompösen Lebensstil brauche."
  • 13. Oktober: Zeitungen berichten von bis zu 40 Millionen Euro Gesamtfinanzbedarf für die Limburger Residenz. Tebartz-van Elst reist nach Rom.
  • 18. Oktober: Die Kirchenkommission beginnt mit der Prüfung der Vorgänge um den Bau des Bischofssitzes.
  • 21. Oktober: Papst Franziskus empfängt den Limburger Bischof.
  • 23. Oktober: Der Papst lässt Tebartz-van Elst zunächst im Amt, verordnet ihm aber eine Auszeit außerhalb des Bistums.
  • 28. Oktober: Der neue Generalvikar Wolfgang Rösch übernimmt offiziell die Vertretung des Limburger Bischofs. Tebartz-van Elst zieht sich in die Benediktinerabtei Metten in Niederbayern zurück.
  • 17. November: Die Diözesanversammlung des Bistums Limburg, die Vertretung der katholischen Gläubigen, sieht keine Möglichkeit für einen Neuanfang mit Tebartz-van Elst.
  • Dezember: Das Verfahren wegen falscher eidesstattlicher Erklärung vor dem Amtsgericht Hamburg wird nach Zahlung von 20 000 Euro endgültig eingestellt.
  • 9. Februar: Laut "Spiegel" belastet der Prüfbericht Tebartz-van Elst schwer. Auch Geld einer Stiftung soll für die neue Residenz verwendet worden sein.
  • 17. Februar: Auch die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, Tebartz-van Elst und sein Generalvikar Franz Kaspar hätten Rechnungen für die neue Residenz mit Stiftungsgeld des St. Georgswerkes bezahlt.
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