Einbrüche oft ungeklärt Minister Jäger warnt vor Banden aus Osteuropa

DÜSSELDORF · In NRW wird nur jeder siebte der rund 58 000 Wohnungseinbrüche im Jahr aufgeklärt. Innenminister Ralf Jäger (SPD) machte für den Anstieg der Einbrüche um rund 40 Prozent in den letzten fünf Jahren vor allem "gut organisierte Banden aus Osteuropa" verantwortlich.

Mehr als 40 Prozent der Wohnungseinbrüche scheitern, weil Nachbarn wachsam sind oder Türen und Fenster besonders gesichert wurden. Im NRW-Landtag forderte der FDP-Abgeordnete Robert Orth, dass die Polizei die Absatzwege der Diebe über Internet-Händler oder Leihhäuser "austrocknet".

CDU-Innenexperte Theo Kruse bemängelte, dass nur jeder fünfte der landesweit 45.000 Polizisten in der Aufklärung von Straftaten eingesetzt sei. Jeder Ermittler habe gerade 60 Minuten Zeit zur Ermittlung eines Wohnungseinbruchs. Mit einer Aufklärungsquote von 49 Prozent der insgesamt 1,5 Millionen Straftaten bestehe in NRW Handlungsbedarf.

Die Oppositionskritik an den öffentlichkeitswirksamen "Blitzer-Marathons" der Polizei ließ Jäger nicht gelten. Nachdem die Zahl der Verletzten und Toten durch Raser zurückgegangen sei, führten neben anderen Bundesländern auch Schweden, Niederlande, Belgien und Australien "Blitzer"-Aktionen der Polizei durch. Den Anstieg der Gesamtkriminalität in NRW um 70.000 Straftaten seit 2010 begründete Minister Jäger im Wesentlichen mit der Zunahme der Anzeigen für "Schwarzfahrer" durch die Verkehrsbetriebe.

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