Magdeburger Stadtzentrum wegen Bombenentschärfung geräumt

Magdeburg · Wegen der Entschärfung einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg haben in Magdeburg rund 17 000 Menschen ihre Häuser verlassen müssen.

 Ein wenige Wochen altes Baby wird während der Evakuierung des Klinikums in Magdeburg in einem Brutkasten transportiert. Foto: Lukas Schulze

Ein wenige Wochen altes Baby wird während der Evakuierung des Klinikums in Magdeburg in einem Brutkasten transportiert. Foto: Lukas Schulze

Foto: DPA

Bevor der Kampfmittelräumdienst die Fünf-Zentner-Bombe im Stadtzentrum am Donnerstagabend unschädlich machen sollte, verließen die Bewohner im Umkreis von 800 Metern die Fundstelle. Mehrere Altenpflegeheime und die Unifrauenklinik wurden seit dem Morgen geräumt. Um 16.00 Uhr mussten in dem Sicherheitsbereich alle Geschäfte schließen, die Zufahrtswege wurden von der Polizei kontrolliert. Der Hauptbahnhof sollte um 19.00 Uhr gesperrt, der Zugverkehr und Straßenbahnen umgeleitet werden.

Die Polizei kündigte notfalls auf Zwangsevakuierungen an, falls Menschen ihre Wohnungen nicht freiwillig verlassen. Man werde die Menschen auch aus den Häusern heraustragen, sagte eine Sprecherin.

Der große Sicherheitsradius von 800 Metern um die Fundstelle war vom Kampfmittelbeseitigungsdienst angeordnet worden. "So weit könnten Splitter fliegen", sagte Axel Vösterling vom Technischen Polizeiamt Sachsen-Anhalt. Der Beginn der Entschärfung war für 20.00 Uhr geplant, eine kontrollierte Sprengung wurde nicht ausgeschlossen.

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hatte die Fliegerbombe am Mittwoch bei Sondierungsarbeiten zu einem geplanten Tunnelneubau gefunden. Man entschied sich, mit der Entschärfung noch einen Tag zu warten, um die nötigen logistischen Vorkehrungen treffen zu können.

Unterdessen wurde in einem Wohngebiet in Leuna (Saalekreis) am Donnerstag eine Nebelgranate gefunden, die möglicherweise ebenfalls aus dem Zweiten Weltkrieg stammt. Etliche Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen.

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