Bürgerkrieg Keine Syrien-Konferenz in Sicht

GENF · Es ist eine der quälendsten Fragen der internationalen Politik: Wann wird die Genfer Konferenz zur Beendigung des mehr als zwei Jahre tobenden Bürgerkriegs in Syrien endlich stattfinden? Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon konnte auch keine Antwort auf die Frage geben. "Es ist von enormer Bedeutung, dass wir alles Mögliche tun, damit die Konferenz so schnell wie möglich zustande kommt", sagte Ban am Montag am Uno-Sitz Genf.

 Laut Uno-Chef Ban ist die Teilnehmerliste für die Syrien-Konferenz derzeit noch völlig unklar.

Laut Uno-Chef Ban ist die Teilnehmerliste für die Syrien-Konferenz derzeit noch völlig unklar.

Foto: AP

"Die Menschen in Syrien wollen Frieden und Hoffnung." Ban betonte: Die Teilnehmerliste für die Syrien-Konferenz sei völlig unklar, deshalb könne niemand einen Termin für das Treffen nennen. Der internationale Syrien-Sondergesandte Lakhdar Brahimi hatte vorige Woche noch ausgeschlossen, dass die Konferenz im Juli ihre Arbeit aufnehmen könnte.

Angekündigt hatten die USA und Russland die Konferenz vor gut zwei Monaten. Zunächst hofften Diplomaten auf einen Termin in den ersten Juni-Wochen. Amerikaner, Russen und Uno-Vertreter trafen sich zwei Mal zu Vorbereitungsgesprächen in Genf. Zwischen Moskau, Washington und der Uno herrscht auch sonst reger Kontakt in der Frage. Nur: Es ist nicht klar, wie die zersplitterte syrische Opposition vertreten sein soll. Erschwerend kommt hinzu, dass sich viele Gruppen gegenseitig bekämpfen. Fest steht, dass die USA nicht mit Rebellen, die dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahestehen, in Genf an einem Tisch sitzen wollen.

Zum anderen muss geklärt werden, in welcher Form die Regierung des diktatorischen Präsidenten Bashar al-Assad in Genf zugegen sein soll. Russland beliefert Assad mt Waffen, gibt ihm politische Rückendeckung. Die USA aber können sich eine Zukunft Syriens mit Assad nicht vorstellen.

Ebenso offen: Wie können der Iran und Saudi Arabien einbezogen werden? Der Iran unterstützt das Assad-Regime während Saudi Arabien den Rebellen Hilfe leistet. Die USA lehnen eine Teilnahme Teherans ab. Und während das Gerangel um die Teilnehmerliste weitergeht, fallen in Syrien immer mehr Menschen dem Krieg zum Opfer. Uno-Mitarbeiter schätzen die Zahl der Flüchtlinge auf mehrere Millionen, fast 100.000 Menschen starben.

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