Zahl der Parteieintritte bei NRW-SPD schießt nach oben

Düsseldorf · Die Zahl spontaner Parteieintritte bei der nordrein-westfälischen SPD schießt nach oben. Seit dem knappen Bundesparteitagsvotum für Koalitionsverhandlungen mit der Union am Sonntag sind bei der NRW-SPD bis Mittwoch bereits rund 1300 Online-Anträge auf SPD-Mitgliedschaft eingegangen. Allein seit Dienstag hat sich die Zahl der Anträge beim größten SPD-Landesverband mehr als verdoppelt. Die Aufmerksamkeit für das Phänomen der Parteintritte könnte einen "Multiplikatoreffekt" bewirkt haben, sagte ein Sprecher der NRW-SPD am Mittwoch.

 In NRW gab in den vergangenen Tagen viele Parteieintritte in die SPD.

In NRW gab in den vergangenen Tagen viele Parteieintritte in die SPD.

Foto: Michael Kappeler/Archiv

Ob es sich bei den Antragstellern vor allem um Gegner einer Neuauflage der großen Koalition handelt, die dem Aufruf der Jusos zum Parteieintritt folgen, ist unklar. Die Jungsozialisten (Jusos) hoffen darauf, eine neue GroKo durch den bundesweiten Mitgliederentscheid über den Koalitionsvertrag stoppen zu können. Die SPD-Führung will Anfang kommender Woche einen Stichtag festlegen, ab wann Neumitglieder an dem Mitgliederentscheid teilnehmen dürfen.

Bei der Untersuchung der Altersstruktur der ersten 1000 Antragsteller sei herausgekommen, dass ein Fünftel, also etwa 200 Personen, unter 30 Jahre alt seien, sagte der Sprecher der NRW-SPD. Allerdings seien 250 weitere Antragsteller zwischen 50 und 59 Jahre alt. Die Anträge werden von den zuständigen SPD-Ortsvereinen geprüft. Diese müssen auch die Brief-Anträge bearbeiten.

Wie viele neue Mitglieder letztlich aufgenommen werden, ist noch unklar. Zum Vergleich: Nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump waren bei der NRW-SPD im Februar 2017 mehr als 1500 Anträge eingegangen, aufgenommen wurden 1250 Neumitglieder.

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