Wehrhahn-Prozess: Angeklagter äußerte Hass auf Russen

Düsseldorf · Der Angeklagte im Prozess um den Bombenanschlag am Düsseldorfer S-Bahnhof Wehrhahn hat in abgehörten Telefonaten mehrfach seinen besonderen Hass auf Russen kundgetan. "Das sind Russen, die unser Land ausbluten", sagte er in den Mitschnitten, die am Dienstag im Prozess vorgespielt wurden, sowie: "Drecksgesocks, die mein Land ausplündern", "drogenverkaufendes Drecksvolk", "Russen-Kanaken", "Russen, die mit Handgranaten handeln". Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft zeigt dies den besonderen Hass des Angeklagten auf die Opfergruppe des Anschlags.

 Nachbau einer selbstgebauten Rohrbombe, die beim Wehrhahn-Anschlag verwendet wurde, im Gerichtsaal.

Nachbau einer selbstgebauten Rohrbombe, die beim Wehrhahn-Anschlag verwendet wurde, im Gerichtsaal.

Foto: Frank Christiansen/Archiv

Der 52-Jährige bestritt eine solche besondere Abneigung. "Der Text ist ein bißchen blöd", räumte er ein. "Sogar asozial." Dem Angeklagten mit Kontakten zur rechten Szene wird zwölffacher Mordversuch aus Fremdenhass vorgeworfen. Er bestreitet die Tat. Bei dem Bombenanschlag waren am 27. Juli 2000 zehn Menschen verletzt worden, einige von ihnen lebensgefährlich. Ein ungeborenes Baby starb im Mutterleib. Bei den Opfern handelt es sich um Zuwanderer aus Osteuropa.

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