NRW-Landtagswahlen Was Sie zur Wahl im Rhein-Sieg-Kreis wissen sollten

Rhein-Sieg-Kreis · Am Sonntag ist es soweit: NRW ist zur Wahl eines neuen Landtages aufgerufen. Was bei der Wahl zu beachten ist und wer die Kandidaten sind, erklären wir hier.

Die Plakate der Parteien zieren seit Wochen jedes noch so kleine Dorf in NRW – auch der Rhein-Sieg-Kreis ist davon nicht verschont geblieben. Es ist daher kaum zu übersehen: Die Landtagswahl steht an. Am Sonntag, 14, Mai, ist es soweit.

Wähler geben zwei Stimmen ab

128 Wahlkreise gibt es in Nordrhein-Westfalen, Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland. Der Rhein-Sieg-Kreis ist bei der Landstagswahl noch einmal in vier Wahlkreise mit 418 Stimmbezirken und 145 Briefwahlbezirken unterteilt.

Wahlkreis 25 umfasst Hennef, Lohmar, Much, Neunkirchen-Seelscheid, Ruppichteroth, Eitorf und Windeck. Dort leben rund 163.000 Menschen. Laut Kreisverwaltung sind 124.508 Bürger wahlberechtigt.

Zum Wahlkreis 26 gehören Bad Honnef, Königswinter und Sankt Augustin. 92.351 Personen sind hier wahlberechtigt.

Alfter, Bornheim, Meckenheim, Rheinbach, Swisttal und Wachtberg bilden Wahlkreis 27. In diesem sind 123.182 Bürger stimmberechtigt.

Wahlkreis 28 schließlich besteht aus Niederkassel, Siegburg und Troisdorf. In diesem Wahlkreis können 112.458 Menschen ihre Stimme abgeben.

Von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen können die Bürger entweder indem sie ins Wahllokal gehen, oder per Briefwahl. Ein Wahlschein zur Briefwahl kann bis spätestens 18 Uhr am Freitag vor dem Wahltag beantragt werden. In Ausnahmefällen kann diese Frist jedoch sogar bis 15 Uhr am eigentlichen Wahltag verlängert werden. Die Unterlagen zur Briefwahl werden entweder postalisch an die angegebene Adresse verschickt, oder können im Rathaus abgeholt werden. So kann auch per Briefwahl wählen, wer sich am Wahltag im Ausland aufhält. In dem Fall sollte an genügend Zeit zum Versand und eine ausreichende Frankierung gedacht werden. Egal von wo aus die Briefwahl erfolgt, der Wahlzettel muss bis spätestens 18 Uhr im Wahllokal vorliegen. Die Wahllokale der Stadt Bonn können jedoch keine Wahlbriefe entgegennehmen.

Das steht auf dem Wahlzettel

Jeder Wahlberechtigte hat zwei Stimmen. Wahlberechtigt sind alle Bürger, die das 18. Lebensjahr vollendet haben und mindestens 16 Tage vor der Wahl (also ab 28. April 2017) ihren Hauptwohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in NRW haben. Mit der ersten Stimme werden die im jeweiligen Wahlkreis aufgestellten Direktkandidaten gewählt. Gewählt ist, wer die meisten Erststimmen im Wahlkreis erhalten hat. Es reicht die einfache Mehrheit.

Die zweite Stimme entscheidet über die Zusammensetzung des Landtages. Die abgegebenen Zweitstimmen aller 128 Wahlkreise werden addiert und bestimmen die Zahl der Abgeordneten einer Partei. In den Landtag ziehen Parteien ein, die mindestens fünf Prozent der abgegebenen gültigen Zweitstimmen erhalten.

Die Stimmzettel enthalten zum einen die Namen der Direktkandidaten. Die landesweit einheitliche rechte Seite des Stimmzettels für die Zweitstimme weist 31 Parteien auf.

Zahlen und Fakten

Zum 25. Wahlkreis - flächenmäßig der größte im Rhein-Sieg-Kreis - gehören seit 1980 Hennef, Lohmar, Neunkirchen-Seelscheid, Ruppichteroth, Much, Eitorf und Windeck. Seither wurde der Wahlkreis jeweils viermal von der SPD und von der CDU direkt gewonnen.

2012 hatte der Hennefer Dirk Schlömer (SPD) knapp die Nase vorn. Herausgefordert wird er vom Ruppichterother CDU-Kreistagsabgeordneten Björn Franken, der den Wahlkreis für die CDU zurückerobern will. Relativ stark waren 2012 im Wahlkreis die Grünen, die rund 14 Prozent der Erst- und Zweitstimmen holten. Besonders Lohmar gilt als Grünen-Hochburg. Dort ist der Landtagsabgeordnete Horst Becker beheimatet, der Parlamentarischer Staatssekretär im Verkehrsministerium ist. Er tritt erneut an und steht auf Platz 6 der Landesliste. Schlömer und Franken erhielten in ihren Parteien die Plätze 64 beziehungsweise 50, was für den Einzug in den Landtag über die Liste kaum reichen dürfte.

Stärkste Kraft der letzten Landtagswahl war die SPD mit 32,8 Prozent der Zweitstimmen im 25. Wahlkreis. Ihr folgte die CDU mit 27,5 Prozent, die Grünen und die FDP mit 11,1 Prozent der Stimmen. Die Piraten brachten es auf 8,7 Prozent, die Linke nur auf 1,9 und schaffte es damals nicht in den Landtag.

Auch in Wahlkreis 26 lag die SPD mit 31,6 Prozent der Stimmen vorne. Die CDU kam auf 28,9 Prozent. Beinahe gleichauf lagen Grüne und FDP mit 13,3 beziehungsweise 13,5 Prozent der Stimmen. Mit 1,8 Prozent hatten auch hier die Linken keine Chance, dafür jedoch die Piraten, die 7,2 Prozent der Stimmen erhielten.

Einzig im Wahlkreis 27 konnte die CDU die Mehrheit der Stimmen holen, nämlich 31,1 Prozent. Ihr folgten die SPD mit 29,6 Prozent und die FDP mit 13,8. Die Grünen kamen auf 12,2 Prozent der Stimmen, die Piraten auf 7,5. Auch hier, die Linke mit 1,6 Prozent chancenlos.

Besonders stark zeigte sich die SPD im 28. Wahlkreis: 35,8 Prozent der Stimmen. Die CDU erhieltt 27, 1 Prozent, die Grünen 11,7 und die FDP 10,4. Die Piraten brachten es auf 8,6 und die Linke auf 2,2.

Im Gesamtergebnis bedeutete das, dass die SPD mit 32.3 Prozent der Stimmen zur stärksten Kraft wurde. Die CDU erhielt 28,7 Prozent der stimmen. Die Grünen kamen auf 12,8 Prozent, die FDP, nur knapp dahinter, auf 12,2. Die Piraten bekamen 8 Prozent, die Linke 1,9. Auf weitere Parteien entfielen 4,1 Prozent. Alles zur NRW-Landtagswahl 2017

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