Wallraff warnt vor Erdogan: Türkei-Reise als Beobachter

Köln · Der Kölner Journalist Günter Wallraff reist am Sonntag erneut in die Türkei, um auf das Schicksal inhaftierter Kollegen aufmerksam zu machen. Das gelte besonders für den Fall des "Welt"-Korrespondenten Deniz Yücel. In Deutschland erfahre Yücel zwar große Solidarität - in der Türkei lasse das aber zu wünschen übrig, sagte Wallraff der Deutschen Presse-Agentur am Freitag in Köln. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan habe Yücel mit "seiner massiven Verfolgungswut" besonders im Visier und habe ihn in einer Vorverurteilung als "Spion und Terroristen" verleumdet, so Wallraff. Er will Yücels Anwalt und Ehefrau treffen.

 Der Journalist Günter Wallraff steht vor einem Fachwerkhaus.

Der Journalist Günter Wallraff steht vor einem Fachwerkhaus.

Foto: Henning Kaiser/Archiv

Am 31. Oktober verfolgt der Autor zudem die Fortsetzung des "Cumhuriyet"-Prozesses gegen 18 Angeklagte. Mehrere Mitarbeiter der Zeitung, deren früherer Chefredakteur Can Dündar in Berlin im Exil lebt, sitzen zum Teil seit vielen Monaten in Untersuchungshaft.

Der Undercover-Reporter hatte schon zu Monatsbeginn in der Türkei seine Solidarität mit verhafteten Journalisten demonstriert. Auch diesmal werde er sich mit Menschenrechtlern austauschen, sagte Wallraff. Festnahmen aus politischen Gründen gingen unvermindert weiter.

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