Verwandte von Baschar al-Assad sucht Asyl in Deutschland

Warendorf · Eine Verwandte des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad hat in Deutschland Asyl beantragt und lebt derzeit in einer Flüchtlingsunterkunft im Kreis Warendorf. Es handele sich um die Witwe eines Cousins von Assad, bestätigte der Leiter des Kreisordnungsamts Warendorf, Ralf Holtstiege, am Montag einen Bericht der "Westfälischen Nachrichten". Der Asylantrag der Frau, die neben dem syrischen auch einen libanesischen Pass habe, sei abgelehnt worden. Dagegen habe sie geklagt. "Den Grund für den Asylantrag wissen wir nicht", sagte Holtstiege.

Syriens Machthaber Baschar al-Assad.

Syriens Machthaber Baschar al-Assad.

Foto: Sana/Handout/SANA/dpa

Die Frau war in Flüchtlingsunterkünften wiederholt von Landsleuten angefeindet worden. Die Warendorfer Behörden beklagen, dass sie nicht über den familiären Hintergrund der Frau informiert wurden. "Man muss als Ausländerbehörde wissen, mit wem man es zu tun hat", sagte Holtstiege. Die Kreispolizeibehörde sei ebenfalls nicht informiert worden, teilte eine Sprecherin mit.

Die für die Verteilung der Flüchtlinge in NRW zuständige Bezirksregierung Arnsberg bestätigte die Vorfälle. "In Bad Berleburg wurde die Frau aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur Familie al-Assad diskriminiert", sagte ein Sprecher. Deswegen sei sie zunächst in eine andere Einrichtung des Landes verlegt worden und dann in den Kreis Warendorf gekommen. "Die Frau war aber keine Gefahr für andere", sagte der Sprecher. Deswegen sei sie dem Kreis Warendorf zugewiesen worden und kein gesonderter Hinweis an die örtlichen Behörden erfolgt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort