Türken in NRW stimmten mit Mehrheit für Erdogans Reform

Düsseldorf · Mit teils sehr deutlicher Mehrheit haben die in Nordrhein-Westfalen lebenden Türken für die umstrittene Verfassungsänderung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gestimmt. Allein im Konsulat Essen gaben drei von vier Wählern (fast 76 Prozent) eine "Ja"-Stimme ab, wie die regierungsnahe Zeitung "Daily Sabah" online angibt. Demnach lag das Ergebnis der Anhänger Erdogans im türkischen Konsulat von Düsseldorf bei etwa 70 Prozent, in Köln und Münster bei 64 Prozent. Am stärksten setzten sich die in Deutschland lebenden Gegner des Referendums in Berlin durch, hier stimmte laut "Daily Sabah" fast jeder Zweite gegen einen stärkeren Einfluss Erdogans auf die türkische Politik.

Von den in Deutschland abgegeben Stimmen entfielen 63,1 Prozent auf das "Ja". Damit gab es fast eine Zweidrittelmehrheit für das Präsidialsystem, das die Macht des Staatsoberhaupts künftig stark ausweitet. In der Türkei selbst war das Ergebnis deutlich knapper.

An der Abstimmung hatten sich überdurchschnittlich viele wahlberechtigte Türken im Ruhrgebiet und im Rheinland beteiligt. In Nordrhein-Westfalen waren 500 000 Türken zur Stimmabgabe aufgerufen. Die im Ausland lebenden Türken machten etwa 5 Prozent aller Wahlberechtigten aus. Präsident Erdogan hatte sie aufgerufen, sich massenhaft zu beteiligen.

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