Journalisten ausgeschlossen Südwest-AfD will Bundestagskandidaten wählen - ohne Medien

Kehl · Die "Lügenpresse" muss draußen bleiben. Die baden-württembergische AfD schließt Journalisten von ihrem Parteitag aus. Der Grund: Manche Parteitagsredner könnten "abstruse Ansichten" äußern, und die möchte man nicht öffentlich machen.

 Draußen vor der Tür:. Ein Kamerateam filmt vor der Stadthalle in Kehl beim Landesparteitag der AfD Baden-Württemberg.

Draußen vor der Tür:. Ein Kamerateam filmt vor der Stadthalle in Kehl beim Landesparteitag der AfD Baden-Württemberg.

Foto:  Silas Stein

Medienvertreter sind endgültig vom Parteitag der baden-württembergischen AfD ausgeschlossen worden. Das ergab eine Abstimmung der stimmberechtigten AfD-Mitglieder in Kehl.

Der Landesvorstand hatte bereits zuvor beschlossen, die Presse von der Veranstaltung zu verbannen - weil Menschen mit "abstrusen Ansichten" ans Rednerpult treten und damit das Bild der Partei negativ beeinflussen könnten. Zuletzt hieß es, die Stadthalle in Kehl biete nicht genug Platz für die Medien. Nach Kritik sollte aber der Parteitag das letzte Wort über den Ausschluss haben.

Rund 250 Demonstranten hatten sich am Samstag vor der Stadthalle versammelt und unter anderem skandiert: "Pressefreiheit, Meinungsfreiheit!". Die rechtspopulistische Partei will auf ihrem Parteitag die Kandidaten der Landesliste für die Bundestagswahl bestimmen. Auf die ersten vier Plätze bewerben sich führende AfD-Politiker, darunter Bundesvorstandsmitglied Alice Weidel.

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