Innenministerium registriert 29 Chat-Gruppen Selbsternannte „Corona-Rebellen“ breiten sich in NRW aus

Berlin/Köln · Die selbsternannten „Corona-Rebellen“ breiten sich nach Erkenntnissen des Bundesinnenministeriums zunehmend aus. Diese vernetzen sich über den Messengerdienst Telegram. Dort gibt es inzwischen 29 entsprechende Chat-Gruppen.

 Ein Demonstrant protestiert gegen Corona-Regeln. In NRW nimmt die Zahl der sogenannten „Corona-Rebellen“ zu.

Ein Demonstrant protestiert gegen Corona-Regeln. In NRW nimmt die Zahl der sogenannten „Corona-Rebellen“ zu.

Foto: dpa/Jens Büttner

Die selbsternannten „Corona-Rebellen“ breiten sich nach Erkenntnissen des Bundesinnenministeriums zunehmend aus. Allein in Nordrhein-Westfalen gibt es demnach inzwischen 29 entsprechende Untergruppen im Messengerdienst Telegram, über den die Anhänger sich vernetzen. Begründer der Gruppierung soll ein Reichsbürger sein. Die „Corona-Rebellen“ rufen bundesweit zu Demonstrationen gegen die Corona-Einschränkungen auf. Zuerst hatte die „Rheinische Post“  berichtet.

„Wie hoch der Anteil von "Reichsbürgern" und "Selbstverwaltern" an diesem Protestmilieu ist, ist nicht bekannt“, heißt es in der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linkspartei. Diese Gruppen nutzten jedoch die Proteste gegen Corona-Maßnahmen, um Verschwörungstheorien zu verbreiten.

Auch Rechtsextremisten rufen nach Angaben des Ministeriums dazu auf, sich an Demonstrationen gegen die Corona-Beschränkungen zu beteiligen und „auch bei Kundgebungen außerhalb des rechtsextremistischen Spektrums Präsenz in der Öffentlichkeit zu zeigen“. Dabei seien teilweise „antisemitische Agitationsmuster zu beobachten“.

„Es ist nachvollziehbar, dass Menschen wegen der Corona-Maßnahmen um ihre Grundrechte besorgt sind und auf die Straße gehen. Wir müssen uns aber zusammen dagegen wehren, dass diese Proteste von Rechtsextremen vereinnahmt werden“, sagte der Linken-Abgeordnete Andrej Hunko.

(dpa)
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