Extremismus in NRW Salafisten werben Asylbewerber
Düsseldorf · Radikale Islamisten werben nach Angaben der NRW-Sicherheitsbehörden gezielt in Flüchtlingsheimen neue Anhänger.
"Wir müssen damit rechnen, dass mit zunehmenden Flüchtlingszahlen auch die Versuche der Salafisten zunehmen, Schutzsuchende anzusprechen", sagte der Chef des NRW-Verfassungsschutzes, Burkhard Freier, dieser Zeitung. "Uns bereitet Sorge, dass besonders Jugendliche für die angebliche Hilfe ansprechbar sind."
Den NRW-Sicherheitsbehörden sind bisher 30 Anwerbeaktionen radikaler Islamisten in Flüchtlingsheimen bekannt geworden. Dabei suchen sich Islamisten gezielt Unterkünfte mit mehreren Hundert Flüchtlingen aus, um neue Mitglieder "in ihre Fänge zu ziehen". Bekannte Rädelsführer "wie Pierre Vogel und Sven Lau fordern die salafistische Szene im Netz offensiv zur Unterstützung von Flüchtlingen auf", warnte Freier.
In einem Internet-Film raten Vogel und Lau ihren Anhängern, Unterkünfte in der Nähe aufzusuchen und Flüchtlinge mit Geschenken zu empfangen. "Lasst euch nicht entmutigen, wenn jemand vom Personal oder den Flüchtlingen vielleicht unhöflich wird."