"Reichsbürger" darf nicht mehr an Berufskolleg unterrichten

Essen · Weil er "Reichsbürger" sein soll, darf ein Lehrer eines Essener Berufskollegs nicht mehr unterrichten. Eingehende Prüfung habe die Vorwürfe bestätigt, dass er der sogenannten Reichsbürgerbewegung angehöre, teilte die zuständige Bezirksregierung Düsseldorf auf Anfrage mit. "Diese Zugehörigkeit ist mit dem Erziehungsauftrag als Lehrkraft und als Landesbeamter unvereinbar", sagte eine Sprecherin. Derzeit werde die Einleitung eines Disziplinarverfahrens vorbereitet.

 Ein Mann hält ein Heft mit "Deutsches Reich Reisepass" in der Hand.

Ein Mann hält ein Heft mit "Deutsches Reich Reisepass" in der Hand.

Foto: Patrick Seeger/Archiv

Das Online-Portal der WAZ hatte zuvor berichtet. Er sei schon seit Jahren durch staatsfeindliche Sprüche wie "Sie brauchen der Polizei nicht Folge zu leisten" oder "Sie brauchen keine Steuern zu zahlen" aufgefallen heißt es in dem Bericht. Sogenannte Reichsbürger, die überwiegend der rechten Szene nahestehen, erkennen die Bundesrepublik nicht als Staat an.

Laut Bezirksregierung steht der Verdacht seit 2013 im Raum, er könne der umstrittenen Szene angehören. Er habe sich immer wieder unterschwellig geäußert. Die Entscheidung zum Unterrichtsverbot sei nun aufgrund neuer Erkenntnisse anderer Behörden getroffen worden. Auch der NRW-Verfassungsschutz stufe den Lehrer als "Reichsbürger" ein, zudem bekenne er sich selbst als Anhänger.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort