Vergleich zum vergangenen Jahr NRW-Polizei schneller am Tatort

Düsseldorf · Die Polizei brauchte im Jahr 2018 in NRW durchschnittlich rund neun Minuten, um an einem Einsatzort zu sein - schneller als im vergangenen Jahr. Auch bei den Unfallzahlen auf Einsatzfahrten gibt es Veränderungen.

Zwischen 8,5 und neun Minuten hat die Polizei in NRW im Jahr 2018 im Durchschnitt benötigt, um an einem Unfallort mit Personenschaden zu sein. Damit ist die Polizei nach Angaben des NRW-Innenministeriums bei diesen Einsätzen zehn Sekunden schneller als im Jahr 2017. Wird die Polizei zu einem Einbruch gerufen, bei dem der Täter noch vor Ort ist, treffen die Beamten sogar noch zügiger ein. "In fünf Minuten ist die Polizei da - und damit noch einmal 20 Sekunden schneller als im Jahr 2017", sagt ein Sprecher auf Anfrage dieser Zeitung. 2016 benötigten Streifenwagen noch 5,34 Minuten und 2015 5,5 Minuten bei sogenannten "Täter-am-Tatort"-Einsätzen.

Womit die verbesserten Zeiten in den 47 Kreispolizeibehörden in NRW zusammenhängen, kann die Polizei nicht genau sagen. "Möglicherweise hat sich das Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer geändert, und sie bilden jetzt schneller und häufiger Rettungsgassen, wenn sie das Martinshorn hören oder eingeschaltetes Blaulicht sehen", mutmaßt der Sprecher. "Dadurch würde die Polizei zum Beispiel innerstädtisch nicht mehr so häufig vor Ampelanlagen feststecken."

Das Innenministerium gibt die Zahlen der einzelnen Polizeibehörden nicht mehr heraus. Der Grund: Die Einsatzzeiten der Polizeibehörden seien nicht miteinander vergleichbar, weil die Gegebenheiten in einer Stadt anders seien als auf dem Land. Die Daten werden monatlich erhoben. "Sie dienen internen Zwecken. Daran können die Behörden sehen, ob sie eventuell etwas verbessern müssen", sagt der Ministeriumssprecher. Eine Richtlinie, wie lange man maximal zu einem schweren Unfall benötigen darf, soll es aber nicht geben.

Für Erich Rettinghaus, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), sind schnellere Einsatzreaktionszeiten gute Nachrichten. "Jede Sekunde, die wir schneller am Einsatzort sind, kann entscheidend sein", sagt Rettinghaus. Er gibt aber auch zu bedenken, dass man noch schneller sein könnte. "Wenn wir mehr Personal und bessere Einsatzmittel zur Verfügung hätten, wären wir natürlich auch rascher an den Tatorten."

Mehr als 151 Millionen Kilometer hat die Polizei im vergangenen Jahr mit ihren Streifenwagen zurückgelegt. Bei Alarmfahrten zum Einsatzgeschehen gab es laut Innenministerium 296 Unfälle, davon wurden 196 von der Polizei selbst verschuldet. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben, 44 wurden verletzt. "Damit hat die Polizei 16 Prozent weniger Unfälle bei Alarmfahrten gemacht als 2016", sagt der Sprecher des Innenministeriums. Unfallzahlen für 2018 liegen derzeit aber noch nicht vor.

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