NRW: Jeder Vierte hat einen Migrationshintergrund

Düsseldorf · Integrationsminister Rainer Schmeltzer (SPD) zeigte sich zufrieden mit der am Montag vorgestellten Zuwanderungs- und Integrationsstatistik Nordrhein-Westfalens. Diese birgt allerdings Licht und Schatten.

 Fußgänger in Köln.

Fußgänger in Köln.

Foto: Oliver Berg/Archiv

Jeder Vierte in Nordrhein-Westfalen hat einen Migrationshintergrund. Das ergibt sich aus einer Statistik, die Arbeits- und Integrationsminister Rainer Schmeltzer (SPD) am Montag vorgestellt hat. Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2015. In dem Jahr lebten 4,3 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in NRW. Damals kamen 485 000 Menschen aus dem Ausland neu nach NRW, gleichzeitig verließen 211 000 das Bundesland wieder. Alleine aus Syrien kamen 77 000 Zuwanderer, nur rund 5800 Landsleute kehrten NRW den Rücken. Dagegen verließen 8300 türkische Staatsangehörige das Bundesland, das waren etwas mehr als die 8000, die zuzogen.

Schmeltzer lobte den Bildungsgrad der Zuwanderer. "Jeder Dritte zwischen 18 und 65 Jahren hat die Fachhochschulreife oder sogar Hochschulreife", sagte er laut Mitteilung. "Das sind Fachkräfte, die unsere Wirtschaft braucht." Das zeigt sich auch bei der Erwerbslosenquote von Migranten, die sich von 19 Prozent im Jahr 2005 auf 9,2 Prozent im Jahr 2015 halbiert hat.

Allerdings sind Unterschiede zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund immer noch klar erkennbar. So haben beispielsweise 15,2 Prozent der Frauen mit Migrationshintergrund keinen allgemeinbildenden Abschluss, während dies bei nur 1,9 Prozent der Frauen ohne Migrationshintergrund der Fall ist.

"Insgesamt liefert unsere Statistik ein differenziertes Bild", erklärte Schmeltzer: "Wir sehen Fortschritte bei Bildung und Arbeit, aber immer noch deutlichen Rückstand zu den Menschen ohne Migrationshintergrund." Diesen abzubauen, sei das Ziel.

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