Umfrage zum Einwanderungsrecht Mehrheit der Deutschen für "Spurwechsel" in der Asylpolitik

Berlin · Sollen abgelehnte Asylbewerber in Arbeits- und Ausbildungsverhältnissen eine Bleibeperspektive erhalten? Die Bundesregierung liegt in der Frage über Kreuz. Eine Umfrage zeigt: Die Mehrheit der Deutschen ist dafür.

 Wer geduldet wird, wird nicht abgeschoben, wenn es dringende Gründe dagegen gibt. Das kann etwa eine laufende Ausbildung sein.

Wer geduldet wird, wird nicht abgeschoben, wenn es dringende Gründe dagegen gibt. Das kann etwa eine laufende Ausbildung sein.

Foto: Andreas Arnold/Symbolbild

Die Mehrheit der Deutschen ist einem Medienbericht zufolge dafür, abgelehnten Asylbewerbern und Geduldeten in Arbeits- und Ausbildungsverhältnissen eine Bleibeperspektive zu ermöglichen.

In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für "Bild" sprachen sich 58 Prozent der Befragten dafür aus, 31 Prozent dagegen. Vier Prozent wollten demnach, dass generell keine Abschiebungen vollzogen werden.

Der sogenannte Spurwechsel bedeutet im Grundsatz, dass es Asylbewerbern, die abgelehnt und nur geduldet, aber gut integriert sind und einen Arbeitsplatz haben, über ein Einwanderungsrecht ermöglicht wird, in Deutschland zu bleiben. Gerade aus der Wirtschaft kommt immer wieder die Klage, dass Asylbewerber ausgebildet und gut integriert seien - und trotzdem abgeschoben würden.

Die Diskussion war in der parlamentarischen Sommerpause von dem schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten und CDU-Präsidiumsmitglied Daniel Günther angestoßen worden. Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel hatte diesen Vorstoß bereits abgelehnt. Die SPD will einen "Spurwechsel" aber in der Koalition durchsetzen. Deren Bundestagsfraktion schlug am Dienstag eine Stichtagsregelung vor.

"Wir brauchen die, die gut integriert sind und einen Arbeitsplatz haben", sagte SPD-Chefin Andrea Nahles der "Rhein-Neckar-Zeitung". "Der sogenannte Spurwechsel ist ein Element, um das zu erreichen."

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