Mehr als 2000 Platzverweise an Silvester
Berlin/Köln · In der vergangenen Silvesternacht hat die Bundespolizei deutschlandweit rund 2200 Platzverweise gegen potenzielle Unruhestifter ausgesprochen. Das geht aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der Linken hervor. Schwerpunkte waren demnach der Kölner Hauptbahnhof mit 600 Platzverweisen und der Bahnhof Köln-Deutz mit 300. Jeweils rund 200 Platzverweise wurden an den Hauptbahnhöfen in Berlin und Stuttgart registriert.
Die Maßnahmen in Köln richteten sich den Ministeriumsangaben zufolge "überwiegend gegen größere Personengruppen nordafrikanischer Männer (...), die sich ohne erkennbare Reiseabsichten in den Bahnhöfen aufhielten". Ein gezieltes polizeiliches Vorgehen ausschließlich nach ethnischen Gesichtspunkten - sogenanntes "racial profiling" - habe es jedoch nicht gegeben. Das Ziel seien Menschen mit "anlasstypischem Störerpotenzial" gewesen, die also alkoholisiert waren, aggressiv auftraten oder "unsachgemäß mit Pyrotechnik umgingen".