Kampf gegen Rechtsextremismus Kretschmer appelliert an Anstand der Sachsen

Dresden · Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat an den Anstand der Sachsen appelliert, Ausfälle und Attacken gegen ausländische Mitbürger nicht zuzulassen. Rechtsextremismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit seien die größten Gefahren für die Demokratie.

Dem müssten nicht nur Polizei und Rechtsstaat entschieden entgegentreten, sondern jeder für sich in seinem eigenen Lebensumfeld, sagte Kretschmer im sächsischen Landtag während einer Feierstunde zum Tag der Deutschen Einheit.

"Wenn ein ausländischer Mitbürger in einem Bus oder einer Straßenbahn oder auf der Straße angegriffen wird und beschimpft wird, dann ist das einmal die Frage von Haltung und von Anstand, und auch die Frage, ob man dieses Unrecht zulässt. Aber es ist auch eine Frage: Wie sind wir alle miteinander Vorbild für die jungen Leute in diesem Land?", sagte Kretschmer.

In den vergangenen 28 Jahren sei viel erreicht worden. Man könne mit Zuversicht in die Zukunft blicken. Aber: "Wenn wir wachsen wollen, müssen wir offen sein für neue Menschen, die zu uns kommen, für Fachkräfte und für Zuwanderer. Und deswegen ist es wichtig, dass in diesem Land, in diesem Freistaat Sachsen, eine positive, weltoffene und auch freundliche Stimmung gegenüber Menschen aus anderen Regionen herrscht", sagte der Ministerpräsident.

Landtagspräsident Matthias Rößler kritisierte unterdessen "selbstgerechte Pauschalurteile" über das Bundesland Sachsen und die Stadt Chemnitz. Es grassiere eine undifferenzierte Kritik, sagte Rößler. Die Gesellschaft müsse raus aus der Dauerempörung.

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