Kölner Autor Akhanli will zurück nach Deutschland

Madrid/Berlin · Der Kölner Autor Dogan Akhanli sitzt trotz Löschung des türkischen Suchauftrags weiter in Spanien fest. Er dürfe nicht nach Deutschland ausreisen, teilte sein Anwalt Ilias Uyar am Mittwoch mit. Mit einer sogenannten Red Notice hatte die Türkei über die internationale Polizeiorganisation Interpol die Festnahme Akhanlis während eines Spanienurlaubs am 19. August erwirkt. Ziel war die Auslieferung des 60-Jährigen in die Türkei. Akhanli kam am 20. August wieder frei, muss sich aber weiter in Spanien aufhalten.

Dogan Akhanli.

Dogan Akhanli.

Foto: Henning Kaiser/Archiv

"Mit Schriftsatz vom gestrigen Tag haben wir deshalb beim zuständigen Nationalen Gericht beantragt, die gegen unseren Mandanten verhängten Auflagen zu lockern und ihm zu gestatten, sich bis zu einer Entscheidung im laufenden Verfahren wieder in Deutschland aufhalten zu können", so Uyar. Zugleich beklagte der Anwalt Versäumnisse deutscher Behörden. Die Türkei habe das Bundeskriminalamt (BKA) 2014 und 2015 an die "Red Notice" und damit auch an das Auslieferungsbegehren erinnert.

Nach diesen Angaben hätte auch die Inhaftierung des türkisch-stämmigen schwedischen Journalisten Hamza Yalcin womöglich verhindert werden können - er sitzt seit Anfang August in Barcelona in spanischer Auslieferungshaft. Er sei ebenfalls aufgrund einer "Red Notice" in Spanien festgenommen worden und stamme wie Akhanli aus der Türkei. Nun wolle Akhanli zum Zeichen der Solidarität Yalcin in der Haftanstalt besuchen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Antje Höning
zu den Folgen der
Lauterbachs Gesetz führt zu Chaos
Kommentar zu den Folgen der Cannabis-LegalisierungLauterbachs Gesetz führt zu Chaos
Zum Thema
Aus dem Ressort