Bundesentwicklungsminister Gerd Müller Minister schlägt regelmäßige Klimatreffen in Bonn vor
Bonn · Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat die bevorstehende UN-Klimakonferenz in Madrid als unverhältnismäßig kritisiert. Gleichzeitig schlägt Müller regelmäßige Treffen in Bonn vor - in kleinerem Format.
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat die bevorstehende UN-Klimakonferenz in Madrid als unverhältnismäßig kritisiert. "Wir brauchen nicht jedes Jahr eine Weltklimakonferenz in dieser Dimension", sagte Müller dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Größenordnung dieser Konferenzen sei "vollkommen aus dem Ruder gelaufen", sagte er. "Es ist ineffektiv, wenn bis zu 30.000 Teilnehmer jedes Jahr für zwei Wochen rund um den Globus fliegen."
Auf hochrangiger politischer Ebene würde ein zweijähriger Turnus ausreichen, sagte der CSU-Politiker. Dazwischen könnten sich die Fachleute einmal im Jahr in einem kleineren Format in Bonn treffen. "Deswegen habe ich auch die Delegation meines Ministeriums halbiert", sagte Müller, der selbst demonstrativ nicht nach Madrid reist. Zu der Konferenz entsende er nur jene Experten, "die unbedingt benötigt werden in den Verhandlungsrunden".
Müller warnte vor zunehmenden Migrationsbewegungen als Folge der Erderwärmung. "Der Klimawandel führt in vielen Teilen Afrikas zu neuem Hunger, Not und Elend - das ist die Basis für Kriege und Terror", sagte er dem RND. Nur die wenigsten "Klimaflüchtlinge" in Afrika würden sich derzeit auf den Weg nach Europa machen. Das könne sich aber mit der Zeit ändern.
"Wir gehen im Augenblick von circa 20 Millionen Klimaflüchtlingen in Afrika aus", sagte der CSU-Politiker weiter. "Wenn die Erderwärmung sich weiter fortsetzt, könnten es nach Einschätzung von Experten in zehn Jahren bereits 100 Millionen sein." Dann werde der "Migrationsdruck nach Europa dramatisch steigen".